Träumen von alten Zeiten: Der „Dicke“ 1985 vor dem Roxy-Kino. Foto: Frei
Pforzheim
Kolume über den „Dicken“: Der Leo nur ein (Alb-)Traum?

Als wenn es unter Palmen und bei Meeresrauschen nichts Schöneres geben könnte... als von Pforzheim zu träumen. Verständlicherweise, denn (leider?) bin ich ja bald wieder zurück. Aber muss ich dann wieder am Eingang zur neugestalteten Fußgängerzone stehen, wo ich es über viele, viele Jahre aushalten musste?

Bisher mit dem Rücken zum tristen Ambiente von Stalllaternen, Plastikmobiliar der umgebenden Gastronomie, vielen Werbetafeln nebst anderen Missständen, die einem den Blick vermiesen würden. Dann lieber die Aussicht auf den Leo. Auf den war mein Blick schon früher gerichtet, vor meinem Umzug von vor dem Roxy-Kino in die Fußgängerzone, als der Leo neben den Passanten und Bussen noch von Autos frequentiert war. Doch der Umbau des Platzes, der nicht nur meiner Meinung nach „kaum besser geworden war“, und der dadurch erfolgte Umzug in die Fußgängerzone, hat mich zumindest aus einem grauen Umfeld zu einem Leben unter grünen Linden und Platanen geführt.

Aber unter Palmen von alten Zeiten träumen darf mir als von den Pforzheimern liebevoll genannten „Dicken“ (mein Schöpfer, der Bildhauer Henning Seeman hat mich eigentlich nur als „Männliche Figur“ bezeichnet) auch trotz der bald wieder umgebenden heimischen Bäume sicher mal erlaubt sein. Zumal Träume bekanntlich Schäume sind, die mit der Wirklichkeit höchst selten etwas zu tun haben. Und die heißt: Es geht zurück an den Eingang der Fußgängerzone – wo ich, zwischen zwei Optiker-Geschäften stehend, von Einheimischen, Besuchern und Touristen, ob meiner Leibesfülle unzählige Male fotografiert werde. Um dann auch weiterhin der so gerne zitierten „neuen, attraktiven Flaniermeile“ mein Hinterteil zu zeigen.

Bis dahin, euer Dicker

Themen