Kommunalpolitiker Michael Schwarz.
Moritz, PZ
Pforzheim
Kommunalpolitiker und ihre Unterstützer: Brandmauer in Form von Michael Schwarz

Pforzheim. Lange nichts mehr gehört von einer Bewerbung des alten Kommunalpolitik-Schamanen Michael Schwarz um ein Bürgermeister-Amt? Können wir ändern. Allerdings eher in die überraschende Richtung: Schwarz, der selten einer Kandidatur oder anderen Volte aus dem Weg ging, 2009 Pforzheimer Oberbürgermeister werden wollte und noch im vergangenen Jahr durch ein fast erfolgreiches Antreten zum Posten von Pforzheims Erstem Bürgermeister (EBM) bei der Wahl durch den damals neuen Gemeinderat aufmerken ließ, fordert den amtierenden Rathaus-Chef Peter Boch NICHT heraus. Das mag viele Gründe haben, nicht zuletzt hatte Schwarz den jungen Christdemokraten bei dessen Wahl 2017 unterstützt.

Eine Kolumne von PZ-Redakteur Marek Klimanski

Es erstaunt dennoch ein bisschen. Nicht nur in Kenntnis von Schwarz’ Kandidierlust, sondern auch nach zahlreichen lobenden Social-Media-Posts des Diplom-Kaufmanns über AfD-Kandidatin und -Kreisvorsitzende Diana Zimmer im abgelaufenen Bundestagswahlkampf.

Einer der Posts von Schwarz zu Diana Zimmer.
Facebook pz-news.de (Screenshot)

Darin betonte er ihre menschlichen, fachlichen und inhaltlichen Qualitäten. Das gab es in der Deutlichkeit nicht mal von Zimmers eigenen Parteifreunden zu lesen, geschweige denn aus Reihen einer konkurrierenden politischen Kraft, als die sich Schwarz und seine von der Freien-Wähler-Vereinigung abgespaltene Freie-Wähler-Partei ja versteht.

Gab es da im Schatten der Brandmauer womöglich die Hoffnung bei ihm, die Rechtsaußen-Partei werde nach einem Hin und einem Her mangels eigenen OB-Bewerbers in ihrer südwestdeutschen Hochburg infolge solcher Annäherung den Stadtratskollegen Schwarz aufs Kandidatenschild heben? Nein, sagt Schwarz. Er habe Diana Zimmer nur gegen Unflat und unqualifizierte Schmähkritik im Netz in Schutz nehmen wollen. Für eine OB-Kandidatur fehle ihm alleine schon die erforderliche logistische und materielle Unterstützung einer eigenen größeren Partei. Bei der EBM-Wahl im Gemeinderat war er mit Amtsinhaber Dirk Büscher (CDU) überraschend auf Augenhöhe gewesen und im zweiten Wahlgang nur knapp unterlegen. Dies wie nahezu einhellig geschehen auf AfD-Stimmen zurückzuführen, sei reine Spekulation.

Das sei ja – „Sie und ich kennen das“ – das Schöne an geheimen Wahlen: „Man kann immer sagen, man war bei den Gewinnern“.

VG WORT Zählmarke