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Calw/Böblingen. Es gibt weiteren Wirbel um die Kostenexplosion für die reaktivierte Hermann-Hesse-Bahn (HHB), deren Fertigstellung und derzeit 2025 geplante Inbetriebnahme nun rund 43 Mio. Euro teurer wird als ursprünglich geplant. 2016 waren die Kosten des Bahnprojekts noch auf 49 Mio. Euro datiert und verdoppeln sich nun fast.
Den Pflichten zur Überwachung nicht nachgekommen zu sein, wirft der FDP-Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer aus Weil der Stadt nun der Landesregierung vor. Scheerer hat beim Verkehrsministerium nach den Hintergründen dieser Kostenexplosion gefragt. Die Antwort des Ministeriums laut Scheerer: Der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn sei verantwortlich und man könne keine weiteren Aussagen machen. Der Landesregierung habe keine Informationen zur Wirtschaftlichkeit oder zu weiteren Planungen vorliegen und der Zweckverband müsse auch erst noch einen Förderantrag stellen, um überhaupt Geld vom Land zu bekommen. Scheerer urteilt laut eigener Mitteilung: „Statt von ihrer baldigen Fertigstellung oder von einer signifikanten Verbesserung des Schienenverkehrs zwischen Calw und Stuttgart zu hören, erreichen uns immer neue Hiobsbotschaften, wie jetzt die annähernde Verdopplung der Kosten“, berichtet Scheerer. Er sei schockiert, wie hier leichtfertig mit Steuergeldern umgegangenen werde. Die Reaktivierung müsse nun irgendwie bezahlt werden, auch wenn der Calwer Landrat sage, er gebe nicht mehr als die eingeplanten 3,8 Mio. Euro. Scheerer, der auch für die FDP im Böblinger Kreistag siotzt, sagt: „Egal, aus welchem Topf das Geld schlussendlich kommt, der Steuerzahler hat wieder einmal für schlechte Planung und mangelnde Aufsicht des Verkehrsministeriums draufgelegt“, gibt Scheerer zu bedenken.
Offensichtlich habe es laut Scheerer zu keinem Zeitpunkt eine vernünftige und tragfähige Planung oder Wirtschaftlichkeitsrechnung gegeben.