Tina Züscher. Foto: Moritz
Pforzheim
Land stoppt Arbeit der Kulturagenten: Tina Züscher hat in Pforzheim Hunderten Kindern Kultur nähergebracht

Pforzheim. Bis zuletzt, bis zum Donnerstag vor den Weihnachtsferien, hatte Tina Züscher gehofft. Dann kam die Nachricht, dass das Land Baden-Württemberg – als einziges der beteiligten fünf Bundesländer – nun doch aus dem Kulturagentenprogramm aussteigt. Schluss, Aus, Ende für ihre Arbeit. Vor den Sommerferien hatte das schon einmal gedroht, das Projekt war zunächst auf vier Schuljahre angelegt gewesen.

Dass das Land es dann doch noch um zunächst ein halbes Jahr verlängert hatte, weckte bei Züscher Hoffnung – denn es dabei zu belassen, schien ihr mit Blick auf Schuljahresabläufe und Haushaltsplanung unlogisch. Das Kultusministerium wollte zwar nicht mehr, berichtet sie, aber ein anderes Ministerium hätte einspringen können, nachdem die Kulturstiftung des Bundes scharf das Aus des von ihr 2011 initiierten Projekts im reichen Baden-Württemberg kritisiert hatte, wo es in zehn Städten zum Tragen kam. Züscher war, angesiedelt beim städtischen Kulturamt und beim Amt für Bildung und Sport, die Pforzheimer Kulturagentin.

An insgesamt sieben Schulen – den drei Inselschulen, der Schloßparkschule, der Karl-Friedrich-Schule Eutingen, der Alfons-Kern-Schule und dem Hilda-Gymnasium, betreute sie Lehrer und frei schaffende Künstler dabei, mit Schülern kulturell zu arbeiten und diesen so einen neuen Zugang zur Welt, zu ihrer Umgebung und zu Digitalisierung zu verschaffen. Ein Stück auch politische Bildung, sagt sie. Was nun wird, auch aus ihr – sie weiß es zunächst nicht. Eine letzte Hoffnung ruht darauf, dass eventuell bürgerschaftliches Engagement und Stiftungen alleine oder gemeinsam in die Bresche springen könnten. Sie selbst würde gerne in dieser oder ähnlicher Weise weitermachen. Die Zeit bis Schuljahresende würde, überschlägt sie, 45.000 Euro kosten.