Die Ruine Liebeneck hoch über dem Würmtal ist bis auf Weiteres nur aus der Ferne oder von oben zu bestaunen. Meyer
Dauerhaft gesperrt: die Liebeneck.
In diesem Monat wegen Arbeiten am Baumbestand zu: die Kräheneck.
Pforzheim
Lebensgefahr: Burgruine Liebeneck wird zur Sperrzone
  • Claudius Erb

Pforzheim. Von dem mit dem Mountainbike durch den Wald radelnden PZ-Leser Christian Weber kam der Hinweis auf ein Schild, das eine klare Botschaft spricht: „Zutritt verboten! Lebensgefahr“, steht darauf zu lesen. Ein Stahltor versperrt den Zugang zur südöstlich von Würm gelegenen Burgruine Liebeneck. Und das wird – anders als bei der derzeit ebenfalls gesperrten Burgruine Kräheneck oberhalb von Weißenstein – auf absehbare Zeit so bleiben.

Wie dessen Leiterin Pia Riegert-Matt auf PZ-Nachfrage bestätigt, hat das Landesamt für Vermögen und Bau die Sperrung der Liebeneck veranlasst. Bereits im Vorjahr, als die Ruine eingerüstet war, hatte es Voruntersuchungen zu deren Zustand gegeben, die nun aus „Verkehrssicherungsgründen“ diese einschneidende Maßnahme zur Folge haben, zu denen sich Riegert-Matt „schweren Herzens“ entschlossen hat: „Es tut mir immer weh und leid, wenn ich so etwas machen muss.“

Das Mauerwerk sei derart schadhaft, dass Steine herausfallen könnten. „Sobald wir um die Gefahr wissen, sind wir haftbar“, sagt Riegert-Matt, Sicherheit habe oberste Priorität. Das Innere der Burgruine bleibe gesperrt, und dies länger, als zunächst angenommen. Denn eigentlich habe man die Sanierung für diesen Sommer ins Auge gefasst. Doch dann stellte sich heraus, dass größere und kostspielige Maßnahmen nötig sind.

Obwohl die Landesregierung viel Geld für solche Sanierungen bereitstelle, fehlten für die Sicherung der Liebeneck die Haushaltsmittel. Deshalb könne sie „nicht versprechen“, dass die Sanierungsplanungen noch in diesem Jahr anlaufen, sagt Riegert-Matt.

Auf dem beliebten Drei-Burgen-Weg können Wanderer aber weiter die Ruinen Hoheneck, Rabeneck und bald auch wieder Kräheneck ansteuern. Aktuell verstellen bei letzterer Ruine Zäune und Bänder den Weg, Warnschilder inklusive. Wie Carsten Schwarz, beim Grünflächen- und Tiefbauamt für den städtischen Baumbestand zuständig, im PZ-Gespräch berichtet, hat es an der Kräheneck durch den heißen und trockenen Sommer Abbrüche spröder Äste gegeben. Zudem sei eine gesamte Eiche umgestürzt. Nun werde man „gezielt und moderat Problemkandidaten entnehmen“. Ende Januar, schätzt Schwarz, wird die Kräheneck wieder zugänglich sein.

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