

Pforzheim. In der Pforzheimer Luisenstraße ist es am Freitagnachmittag zu einem großen Polizeieinsatz gekommen, bei welchem eine Person aus einer Wohnung einen brennenden Gegenstand auf die Einsatzkräfte geworfen hat. Der Bereich zwischen Belfortstraße und Berliner Straße war aus Sicherheitsgründen bis circa 18.20 Uhr gesperrt, ist nun jedoch wieder freigegeben.
Pressesprecher Benjamin Koch vom Polizeipräsidium Pforzheim berichtete auf Nachfrage, dass die besagte Person sich wohl in einem Gebäude in der Luisenstraße befunden habe und trotz Rauchaustritt das Gebäude nicht habe verlassen wollen. Kurz nach 17 Uhr sei es zu zwei Festnahmen gekommen. Eine Person habe dabei Widerstand geleistet, wie Pressesprecher Christian Schulze ergänzt. Mehrere Beamte hätten eine Rauchgasvergiftung, seien aber nur leicht verletzt.
Wie kam es dazu?
Laut Polizei seien Beamte des Polizeipräsidiums Pforzheim in der Luisenstraße gegen 16.45 Uhr gewesen, um einen Durchsuchungsbeschluss wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz in der Wohnung eines 32-jährigen Mannes zu vollstrecken. Trotz mehrfacher Aufforderung sei die Wohnungstüre nicht geöffnet worden, in der Wohnung habe sich augenscheinlich jedoch jemand aufgehalten. Daraufhin habe man sich entschlossen, die Türe zu öffnen.
Unmittelbar nach dem Öffnen sei ein brennbarer Gegenstand gegen die Einsatzkräfte geworfen worden. In der Folge habe man dann Polizeikräfte, Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert und die Luisenstraße gesperrt. Gegen 17.15 Uhr nach mehrfach erfolgter Aufforderung im Vorfeld, weil aus der Wohnung des Betroffenen Rauch stieg, habe dieser eigenständig die Wohnung verlassen.
Laut Polizei habe man den Mann vorläufig festgenommen. Hierbei habe er Widerstand geleistet. Mutmaßlich habe sich in der Wohnung eine zweite Person aufgehalten, die ebenso vorläufig festgenommen wurde. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen übernommen.
Die Feuerwehr sei danach in der Wohnung gewesen und habe nicht mehr ablöschen müssen. Die Einsatzkräfte seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden. Allerdings habe sich Rauch in Teilen des Gebäudes ausgebreitet. Mehrere Beamte seien nach dem Einsatz wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftungen behandelt worden.

In Bilder: Mann wirft brennenden Gegenstand auf Einsatzkräfte in Pforzheim
Viele Zuschauer vor Ort
PZ-Reporter vor Ort berichten, dass sich Schaulustige angesammelt haben, die unter anderem auf Stühlen vor einer Gastronomie Stellung bezogen haben. Die Einsatzkräfte müssten immer wieder Leute zurückpfeifen, die an den Einsatzwagen vorbeilaufen wollen.
Ein Anwohner berichtet, er habe gerade Fernsehen geschaut und wurde vom Einsatzlärm quasi vom Sofa gebracht. Deshalb habe er sich auf der Straße umgeschaut. Man sehe gar nichts außer ein bisschen Rauch und er habe auch das Gefühl, dass so etwas wie ein Sprungtuch hingestellt werde. Er gehe jetzt wieder nach Hause.
Gegen 18.20 Uhr durfte eine Frau in das Gebäude, um ihr Kaninchen zu holen. Das Kaninchen hat verängstigt die Ohren angelegt und rußverschmiertes Fell gehabt, als sie es ins Freie trug.