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Freuten sich über interessante Einblicke in architektonische Fragestellungen: Hans Göz, (links) Freier Architekt sowie Vorsitzender der Architektenkammergruppe Pforzheim-Enzkreis sowie Architekt und Referent Thomas Steimle.  Foto: Warzecha 

Mehr Details über die Pläne für die Pforzheimer Kallhardtstraße bekannt

Pforzheim. „Jede neue Planungsaufgabe bietet das Potential, neu gebaute Räume zu entwickeln und diese zu einem Ganzen zusammen zu setzen.“ Das stellte Diplom-Architekt Thomas Steimle bei seinem Fachvortrag mit dem Titel „Der Ort bestimmt – Architektur im Kontext“ fest.

Dieser fand nach zwei Jahren Corona-Pandemie im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Kammergruppe Pforzheim-Enzkreis der Architektenkammer Baden-Württemberg im Café des Schmuckmuseums statt. Zusammen mit seiner Ehefrau Christine führt Thomas Steimle seit 2014 sein Architektenbüro in Stuttgart. Im Raum Pforzheim ist er bekannt, weil er zum Beispiel das Remchinger Rathaus geplant und entwickelt hatte. Es wurde mit dem Best Architect Award ausgezeichnet und nominiert für den Mies van der Rohe-Preis 2022. Als Architekt bevorzuge er die Vielfalt. „Jedes Haus sollte eigenständig sein“, sagte Steimle. Es sollten verschiedene, aus dem Kontext abgeleitete Ausdrucksformen entwickelt werden, damit es nicht aussähe wie von der Stange. „Wir möchten den lokalen Bezug zum Alten herstellen, dass man erkennen kann, was der Ursprung ist“, sagte der Architekt. Am Beispiel Kallhardtstraße zeigte er auf, wie wichtig ihm Nachverdichtung, generationsübergreifendes und innovatives Wohnen sind. Auch sei es gelungen, durch die Anordnung der geplanten Gebäude direkt im Anschluss an den Kanal auf der Stadtgartenseite einen Quartiersplatz entlang der Kallhardtstraße anzubieten. „Man denkt nicht nur an die zukünftigen Bewohner, sondern auch an die der neuen Gebäude des Umfeldes.“ Die Gebäude selbst zeichnen sich durch eine Laubengangerschließung, eine offene Erschließung, also nicht nur einen Raum mit Türen, sondern eine Fläche, in der man leben kann, aus. Clusterwohnungen sollen Gemeinschaftseinheiten bilden, damit sich Senioren, Singles oder Alleinerziehende zum Beispiel begegnen und gemeinschaftlich wohnen können. Ein „Wohnregal“ in der Stadt soll durch seinen eigenständigen architektonischen Charakter das Areal der Kallhardtstraße und Umgebung aufwerten.