
Pforzheim Der Gedenktag zum 23. Februar hat mit der Bundestagswahl eine neue politische Dimension bekommen. Es gilt, die Erinnerungskultur an die Jugend weiterzugeben, findet PZ-Redakteur Constantin Hegel.
Berührender als jemals zuvor – so beschreiben mehrere Menschen vor Ort das Lichtermeer am Abend des 23. Februar. Das lag auch an der Jugend. Zwei junge Musiker auf der Bühne, eine bewegende Ansprache von Kira Hülsmann vom Jugendgemeinderat, es hatte fast etwas von einer Friedensdemo, inklusive Bob Dylan auf der Gitarre.

Gedenkfeier zum 23. Februar auf dem Pforzheimer Hauptfriedhof
Im Publikum: Ja, zum Großteil Erwachsene. Aber trotzdem fällt auf, dass sich mehr und mehr Jüngere anschließen im Protest für die Mitte. Gegen Hass und anti-demokratische Tendenzen. Das traurige Pendant auf dem Wartberg: 70 rechtsextreme Geschichtsvergessene, so viele wie lange nicht mehr. Auch sie haben ihre Reihen verjüngt. Da stehen 20-Jährige. Stramm. Mit Fackeln und abrasierten Haaren.


„Die Demokratie verteidigen“: 400 Menschen beim Lichtermeer auf dem Marktplatz
Man kann die Bedeutung des Gedenktags deshalb gar nicht hoch genug einschätzen. Denn bald ist sie ganz vorbei, die Zeit, in der die Zeitzeugen selbst mit einer Kerze in der Hand auf dem Marktplatz stehen. Deren Kinder kennen die Erzählungen noch von den Bomben, die auf Pforzheim fielen. Aber die Enkel, die Urenkel? Sie kennen nur die Demokratie. Und die gilt es jetzt mehr denn je zu verteidigen.


23. Februar: Mehr Rechtsextreme als 2024 fackeln auf Pforzheims Wartberg, Antifa bleibt im Stadtkern


80 Jahre nach dem Bombenhagel: Gedenken im Video
Rund 20 Minuten dauerte der Bombenhagel, der am 23.