
Pforzheim. Miaauuu. Miaauuuu. Ich bin eine Katze, hier im Sack. Bitte kaufen Sie mich. Klingt vertrauenerweckend? Nein? Nun gut: Journalisten sind in der Regel keine begabten Tierstimmenimitatoren. Viel eher sind sie von Natur aus etwas misstrauisch. Weswegen an dieser Stelle ausdrücklich hinterfragt sei, ob der Pforzheimer Gemeinderat noch vor der Sommerpause der Verschiebung des innerstädtischen Grundstücksverkaufs an Schlossberghöfe-Investor Ten Brinke zustimmen wird.
Eine Kolumne von PZ-Chefreporter Marek Klimanski
Schriftlich fixiertes Ziel ist, einen Umzug der stadteigenen Pforzheim-Galerie dorthin zu ermöglichen. Weil Ten Brinke, so die Sorge der Stadt, infolge schrumpfenden Einzelhandels die Flächen sonst nicht an den Mann oder die Frau bringt. Und weil der angedachte Umzug der Galerie von der Bleichstraße ins Victor-Rehm-Gebäude an der Enz auch nicht vorankam.


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Nun soll der Gemeinderat den Schlossberghöfe-Überlegungen zustimmen, ohne irgendwas zu Galerie-Konzept und Kosten zu wissen. Denn mangels Konzept ist nichts über die Größe der anzumietenden Fläche bekannt, von Mietpreisen ganz zu schweigen. Wir helfen gerne: 800 Quadratmeter Galerie-Fläche sind es am jetzigen Standort, und über 20 Euro Miete je Quadratmeter werden in Innenstadt-Neubauten aufgerufen. Zumindest hat die Stadt ihrer Tochter Stadtbau fürs neu zu bauende Sozialrathaus auf dem Sinn-Leffers-Areal diese Miethöhe schon länger in Aussicht gestellt hat. Da kommen wir, bliebe es bei 800 Quadratmetern, überschlägig auf 200.000 Euro Kaltmiete im Jahr. Denn Ten Brinke dürfte kaum weniger verlangen als die Stadtbau. Sonst müsste man ja glatt überlegen, mit dem Sozialrathaus eher bei Ten Brinke einzuziehen. Wenn aber der Gemeinderat jetzt wegen all dem Bedenkzeit braucht, ist die Katze aus dem Sack. Und der Katzenjammer groß. Miauuu.