
Millionenbetrug mit chinesischen Toiletten und Pforzheim-Connection
Pforzheim. Bei den Hausdurchsuchungen, die vergangene Woche in Pforzheim, Sindelfingen und im sächsischen Weißenberg (Landkreis Bautzen) im Zusammenhang mit Anlagebetrug in einstelliger Millionenhöhe stattfanden, richtet sich das Hauptaugenmerk der Ermittler offenbar nicht auf Pforzheim. Das bestätigte ein Sprecher des gemeinsam mit der dortigen Staatsanwaltschaft federführenden Polizeipräsidiums Stuttgart auf PZ-Nachfrage. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht demnach offenbar ein 56-Jähriger aus Weißenburg.
Dessen Wohnung hatten Polizeibeamte am Dienstag genauso durchsucht wie die Wohnungen einer 38-jährigen Frau in Sindelfingen und eines 43-Jährigen in Pforzheim und dabei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Verhaftungen erfolgten nicht. Die drei stehen im Verdacht, seit 2012 rund 100 Anleger vorsätzlich um Teile ihres Vermögens gebracht und das Geld selbst verbraucht zu haben. Aus Polizeikreisen wurden zudem Informationen bestätigt, wonach der 56-jährige mutmaßliche Kopf des Trios 2014 mit Anlagetipps auf Autobahntoiletten aufgefallen war, die vermeintlich lukrative Invests in den chinesischen Markt für wassersparende Klosetts anpriesen.
Er hatte damals einen Firmensitz in Weißenburg angegeben, aber auch Adressen in Pforzheim, Stuttgart und Böblingen benannt. Die Bundesaufsicht für das Finanzwesen (BaFin) hatte ihm diese Geschäftstätigkeit seinerzeit untersagt.