
Noch steht Frank Daudert auf einem kahlen Platz, doch soll hier bei der abgeschalteten Videowand an der Kreuzung Zerrenner-/Goethestraße bald zur Fußball-WM ein Public-Viewing stattfinden. Die Vorbereitungen laufen und auch in der Stadtverwaltung freut man sich über diese Belebung der Innenstadt.
TV-BW- Dominik Türschmann
Pforzheim. Um gastronomische Ideen ist Frank Daudert nie verlegen. Legendär sind seine Public Viewings zu großen Fußball-Ereignissen im Enzauenpark. Jetzt zieht es Daudert in die Innenstadt, dort hin wo nach den Spielen der Fan-Korso tobt. Er will die WM in Brasilien auf den abgeschalteten Infoscreen an der Kreuzung Zerrenner-/Goethestraße live übertragen.
{element}Das Grundstück unter der Videowand und hinter der Post ist zwar noch nicht gesäubert und noch uneben, aber Daudert sprüht schon vor Ideen. Einen Rollrasen will er auslegen, eventuell könnte man Liegestühle aufstellen, auf jeden Fall will er „eine Caipi-Bar und Würstlebuden“. Bislang hat er nur die Zusage der Stadtverwaltung, hier während der Fußball-WM innerhalb des durch Hecken eingezäunten Bereichs live Deutschland-Spiele übertragen zu dürfen.
{element}Der 186 Zoll große Infoscreen könnte durch diese neue Nutzung wieder zu einem Publikumsmagnet werden. Daudert wertet die Nähe zu den Innenstadtschulen als positiv, könnten doch so Schüler schneller zum Public Viewing gelangen als wenn sie durch die ganze Stadt bis hin zum Enzauenpark fahren müssten. Daudert will den direkten Weg zu den Fans suchen und so gleichzeitig die Innenstadt beleben.
Bei der Stadtverwaltung ist er dabei auf offene Ohren gestoßen. Ein Pressesprecher gab PZ-news gegenüber zu verstehen, dass man solch ein Engagement gerne fördere, da es großstädtisches Flair in die City bringe. Doch während Daudert schon daran denkt, im Falle eines Halbfinales mit deutscher Beteiligung die ganze Kreuzung sperren zu lassen, will man bei der Stadtverwaltung erst einmal abwarten, wie sich das Besucheraufkommen entwickelt. Allerdings, so heißt es in der städtischen Pressemitteilung, könne man sich vorstellen, die Kreuzung tatsächlich zu sperren, um schon im Vorfeld den Autokorso um die City herumlenken zu können.
Daudert wäre nicht Daudert, wenn er nicht schon weiterdenken würde. Warum nur während der WM die Biergarnituren aufbauen? „Ich glaube, dass es den Leuten auch Spaß machen würde, samstags mit Kumpeln die Bundesliga im Freien anzuschauen. Ich würde es auf jeden Fall einmal versuchen“, sagt Daudert. Auch live übertragene Spiele des Karlsruher SC, „wenn es sich um ein Spitzenspiel handelt“, kann er sich auf der Videowand vorstellen.
Ganz so weit will man sich bei der Stadtverwaltung noch nicht aus dem Fenster lehnen. „Wir müssen genau beobachten, wie sich der Zuspruch entwickelt und welche Folgen sich für das innerstädtische Leben und den Handel daraus ergeben“, erklärt der Pressesprecher. Überdies verhandele man gerade mit Daudert wegen einer dauerhaften Tieferhängung der Videowand, was den Gastronom nicht zu stören scheint.
Eine Konkurrenz der „City-Viewings“, so der Name des neuen Marketingsprojekts, zu den Public Viewings im Enzauenpark sieht Daudert nicht. „Im Westen der Stadt leben so viele Menschen, denen der Weg in den Osten zu weit ist. Da kommt jetzt jeder auf seine Kosten“.
[Video] Aprilscherz: WM 2014 - Public-Viewing mitten in der City