
Pforzheim. Als neunjähriges Kind ist man noch unbeschwert und tut Dinge, wie mit Freunden spielen, basteln oder mit Bauklötzen hantieren. Nicht so der Pforzheimer Ausnahmekünstler Enes Güven. Der Junge tritt bei den offiziellen Weltmeisterschaften im Breakdance sowie beim World Cup im Hip-Hop an. In seiner Altersklasse (neun bis zwölf Jahre) geht er mit großer Demut an den Start. „Ich freue mich sehr, auf der Bühne zu stehen und performen zu dürfen“, erzählt das Tanztalent. Er fügt hinzu, dass es ihm egal sei, welchen Platz er bei der Weltmeisterschaft erreicht. „Selbst wenn ich theoretisch den hundertsten Platz machen würde, wäre ich immer noch der hundertbeste Tänzer der Welt.“
Diese Einstellung kommt auch bei seinem Vater, Sadik Güven, gut an: „Ich bin froh, ihn nicht auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu müssen und dass er so viel Demut zeigt“, schwärmt der Vater. Weiter erzählt er: „Ich finde es großartig, dass er bei der WM teilnehmen darf, weil es eine einmalige Chance ist. Es kann sein, dass er sich nächstes Jahr vielleicht nicht qualifiziert, weil er möglicherweise in einem Formtief steckt.“ Dennoch sei es laut seinem Vater wichtig, dass Enes die Abläufe kennenlernt und Erfahrung sammelt. „Wir nehmen das dankbar an und fahren als ganze Familie nach Magdeburg, weil er sich das verdient hat“, sagt Güven. Auch Berke, Enes‘ zehnjähriger bester Freund, wünscht ihm nur das Beste: „Ich finde es toll für ihn, dass er mitmachen darf. Ich wusste schon immer, dass er es schaffen wird.“ Doch nun steht viel Training für Enes an. Momentan trainiert er dreimal pro Woche je zwei Stunden in drei verschiedenen Studios. Neu hinzugekommen ist neben dem Pforzheimer Kupferdächle und der Karlsruher Combo das Tanzstudio Freesouls Movement Studio in Stuttgart. Ein weiterer Höhepunkt für Güven: Einer seiner Trainer ist der ARD-Breakdance-Experte für Olympia, Chau-Lin. Enes Güven selbst ist grenzenlos motiviert: „Ich würde am liebsten jeden Tag in allen Studios trainieren“, sagt er. Doch das Schulische wird laut Vater Sadik nicht vernachlässigt. Hausaufgaben und Co. haben oberste Priorität Nummer eins.