
Pforzheim. Es wurde stundenlang geböllert und immer wieder vermischte sich das Geräusch eines Martinshorns mit dem Stimmengewirr, den Rufen und dem Dröhnen der Autohupen. Rund 600 Fahrzeuge haben sich am Mittwochabend, nachdem die Türkei mit einem 2:1 gegen Tschechien gewonnen hat und somit im Achtelfinale ist.
Der Autokorso ging bis kurz vor Mitternacht, sagt Polizeipressesprecher Silas Lindörfer im Gespräch mit PZ-news. Bis etwa 1 Uhr seien Türkei-Fans in Pforzheim unterwegs gewesen und haben den Sieg gefeiert.
600Fahrzeuge haben sich an dem Autokorso beteiligt.
Erhebliche Verkehrsstörungen habe es jedoch keine gegeben, sagt Lindörfer - auch wenn der Korso knapp drei Stunden ging. Dafür wurde jedoch vereinzelt Pyrotechnik in Form von Feuerwerkskörpern gezündet. Dazu ermittelt die Polizei noch.
Grundsätzlich sind solche Autokorsos oder Jubelfeiern nicht verboten. Doch es gibt ein paar Regeln, an die man sich halten muss:
- Man darf nicht unter Einfluss von Drogen oder Alkohol fahren
- Personen dürfen nicht auf der Motorhaube sitzen
- Andere Verkehrsteilnehmer dürfen nicht gefährdet werden: etwa durch die Fahrweise, das Hupen oder Fahnen
Sollte sich ein Korso-Teilnehmer strafbar machen, schreite die Polizei ein, so Lindörfer. Außerdem würde die Polizei den Verkehr situationsabhängig leiten, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten. Und wer sich daneben benimmt oder andere Teilnehmer gefährdet, läuft Gefahr, dass er nicht weiterfahren darf und einen Platzverweis bekommt.
Autokorsos in Baden-Württemberg
In mehreren baden-württembergischen Städten haben zahlreiche türkische Fußballfans in der Nacht den Last-Minute-Sieg ihrer Mannschaft gegen Tschechien gefeiert. In Heilbronn gab es einen Autokorso mit etwa 1000 Fahrzeugen, wie eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag mitteilte. Es sei bis auf einen kleinen Auffahrunfall alles friedlich verlaufen. In Stuttgart feierten auf der Freitreppe am Schloßplatz etwa 2000 Personen ihre Mannschaft. Erst in der Schlussphase war der Siegtreffer zum 2:1 gefallen. Einen durchgehenden Autokorso habe es in der baden-württembergischen keinen gegeben. Der Grund waren Sperrungen durch die Polizei. In Ulm gab es nach Angaben eines Sprechers gleichfalls keinen Autokorso. Der Altstadtring sei wegen des großen Andrangs gesperrt gewesen. Die Fans zogen aber zu Fuß durch die Stadt, wie ein Sprecher mitteilte.

