
Pforzheim. Am vergangenen Sonntag hat sich in Pforzheim eine Verfolgungsjagd ereignet, die jedem Actionfilm Konkurrenz macht. Der Fahrer eines gestohlenen Mercedes entzog sich einer Polizeikontrolle und versuchte anschließend seine Verfolger bei einer rasanten Fahrt in Richtung Innenstadt abzuhängen. Dabei gefährdete er nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern sorgte auch für einen Unfall mit Verletzten.
An der Kreuzung Holzgartenstraße/Kreuzstraße standen zwei Fahrzeuge an einer roten Ampel und versperrten dem Mercedes den Weg. Dieser setzte jedoch seine Fahrt ungebremst fort, versuchte zwischen den stehenden Fahrzeugen hindurchzufahren und kollidierte dabei mit ihnen, so die Polizei.
Die drei Insassen des Mercedes setzten die Flucht kurzzeitig zu Fuß fort. Der 21-jährige Fahrer mit deutscher Staatsangehörigkeit und die beiden 16-jährigen Beifahrer wurden vorläufig festgenommen. Alle drei hatten sich bei dem Verkehrsunfall leicht verletzt und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, so die Polizei.


Verfolgungsjagd mit gestohlenem Auto: Auch ein Baby und zwei Polizisten unter den Verletzten
Vollstreckungshaftbefehl lag bereits vor
Polizeipressesprecher Benjamin Koch teilte am Dienstag mit, dass im Zuge der Ermittlungen festgestellt wurde, dass gegen den 21-jährigen Fahrer des Mercedes bereits ein Vollstreckungshaftbefehl in anderer Sache vorlag. Aufgrund dessen befindet der Fahrer sich derzeit in einer Justizvollzugsanstalt. Seine beiden Mitfahrer sind bereits auf freiem Fuß.
Im Falle der Verfolgungsjagd stehen mehrere Vorwürfe gegen den jungen Mann im Raum. Unter anderem Straßenverkehrsgefährdung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und das Fahren unter Einfluss berauschender Mittel. Bisher könne man jedoch keine endgültige Aussage über den Straftatbestand getroffen werden, da es laut Koch möglich ist, dass sich noch weitere Zeugen und Opfer der Verfolgungsjagd melden. Nach dem Zeugenaufruf am Sonntag haben sich bereits eine weitere Geschädigte, eine Gefährdete und zwei Zeugen bei der Polizei gemeldet. Festgestellt wurden bereits fünf Unfälle und ein Schaden von 60.000 Euro.