Pforzheim. „Wir sprechen über die Themen, die Eltern beschäftigen“, sagt Anna Toifl vom LukasZentrum an der Maximilianstraße. Sie kennt das Haus, kennt die Menschen, und sie ist an diesem Vormittag vor Ort, um die Mütter mit ihren Babys und Kleinkindern zu begleiten.
Das Angebot ist neu: Wer das Begrüßungspaket bekommt, wird automatisch zum Familienfrühstück eingeladen. Die Idee entstand im Projektbeirat von „Menschen in Not“, und das LukasZentrum ist nun die erste Einrichtung in der Stadt, die dazu einlädt. Das Familienfrühstück plus wird künftig monatlich stattfinden. 5.800 Euro erhält das Zentrum für das kommende Jahr dafür von „Menschen in Not“. Weitere Frühstückstreffen in anderen Stadtteilen sollen folgen.
Anna Toifl ist in fünf Stadtteilen für das Begrüßungspaket zuständig: in der Weststadt, in Brötzingen, auf dem Sonnenhof, in Büchenbronn und in Dillweißenstein. Für diese Bereiche wird das neue Frühstück im LukasZentrum angeboten. Sobald ein Baby geboren ist und Mutter und Kind wieder zu Hause sind, vereinbart Toifl einen persönlichen Termin, um das Paket zu überreichen. Es enthält zahlreiche Informationen über Erziehung und Entwicklung in den ersten Lebensjahren sowie Hinweise zu Beratung, Unterstützung und Freizeitangeboten in Pforzheim.

Elena Link, Leiterin des LukasZentrums, freut sich über das neue Format. „Das Familienfrühstück für frischgebackene Eltern ist eine wunderbare Möglichkeit, einen direkten Draht ins Familienzentrum zu bekommen.“ Schon jetzt gibt es vielfältige Angebote – vom Babytreff und Krabbelgruppen über Sprach- und Eltern-Café bis zu den Frühen Hilfen. „Wir bieten viele Andockmöglichkeiten.“
Das neue Frühstück sei ideal, um Menschen zu begegnen, die selbst erst Eltern geworden sind oder Antworten auf Elternfragen suchen. „Hier können Familien in ihrer neuen Lebenssituation ankommen. Begegnung und Austausch bereichern das Miteinander.“ Babys würden schnell zu Kleinkindern – und in dieser rasanten Entwicklungszeit sei es besonders wertvoll, sich mit anderen auszutauschen. „Elternsein ist herausfordernd, spannend und voller schöner Momente.“

Eine besondere Rolle spielt die neue Küche im LukasZentrum. Sie wurde erst vor Kurzem eingebaut – ebenfalls eine Spende von „Menschen in Not“. Die Küche ist das heimliche Herz des Hauses: Hier wird jede Begegnung vorbereitet – Kaffee und Tee gekocht, Obst, Brot und andere Leckereien angerichtet. „In der hellen und übersichtlichen Küche isst jeder gern“, sagt Link. Auch die Familien mit ihren Kleinsten. „Wir freuen uns sehr, dass das erste Familienfrühstück zugleich die Kücheneinweihung war. Ein bisschen wie eine Taufe oder ein Stapellauf – so neu wie ein Baby in der Familie“, sagt sie schmunzelnd
In der Küche wird nicht nur gekocht, sondern auch gelebt. Hier treffen sich Mütter, um über Themen aus dem Alltag zu sprechen. Nebenbei gibt es Kaffee oder es werden Plätzchen gebacken. „Schon wird die Atmosphäre gemütlich.“
Lydia Holz hat währenddessen alles für das Familienfrühstück vorbereitet. Denn es gibt ein besonderes Plus: Die Stillberaterin begrüßt die Mütter mit ihren Babys mit einem Lied, das alle kennen: „Tuff, tuff, tuff, die Eisenbahn, wer will mit zum Frühstück fahr’n? Alleine fahren mag ich nicht, da nehm ich mir den Adjan mit.“ Schnell singen alle mit – die Stimmung ist gelöst und entspannt. So gelingt es leicht, beim Frühstück Themen anzusprechen, die die Eltern bewegen.
„Darf mein Kind Erde essen?“ „Nur bedingt“, erklärt Holz und beschreibt, warum etwas Dreck dem Magen nicht schadet, zu viel aber ungesund sein kann. Die Frauen schmunzeln und blicken zu ihren Kleinen, als wollten sie sagen: „Hoffentlich erwischt keiner zu viel.“

Wussten Sie, dass eine Mutter auch mit Fieber stillen darf? „Muttermilch wird nicht zu heiß“, informiert Holz. Im Gegenteil: Sie enthalte dann Abwehrstoffe, die dem Baby guttun.
Und bekommt man vom Stillen Hängebrüste? Ein Raunen geht durch den Raum. Holz klärt auf: „Nein. Der Körper beginnt bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche, Muttermilch zu bilden. Schon dann verändert sich die Brustform, nicht durchs Stillen. Die Rückbildung später ist genetisch bedingt.“
Ein weiteres Thema bewegt viele: Darf man Babys verwöhnen? „Oft höre ich, man solle sie nicht zu viel tragen“, sagt die Stillberaterin. „Aber Verwöhnen ist etwas Schönes.“ Nach neun Monaten im Bauch seien Babys unbedingt auf ihre Bezugspersonen angewiesen. „Wenn ein Kind getragen werden möchte, sollte man diesem Bedürfnis nachkommen. Das stärkt die Bindung.“
Die Mütter hören aufmerksam zu. Sie hängen an den Lippen von Lydia Holz, wenn weitere Mythen besprochen werden. Nach dem fachlichen Teil tauschen sie sich weiter aus. Die Babys glucksen zufrieden und satt. Und alle freuen sich schon auf den nächsten Frühstückstreff mit Mehrwert.
Wenn Sie das Angebot unterstützen möchten, freuen wir uns über jede Zuwendung.

Gemeinsam helfen seit 30 Jahren
Seit 1995 steht der Hilfsverein „Menschen in Not“ der Pforzheimer Zeitung an der Seite jener, die unverschuldet in schwierige Lebenslagen geraten sind – in Pforzheim und der gesamten Region. Dank der großen Spendenbereitschaft der Leserinnen und Leser konnten seit der Gründung bereits rund elf Millionen Euro gesammelt und weitergegeben werden. Das Besondere: Jeder Euro kommt direkt an. Alle Verwaltungs- und Personalkosten übernimmt der Verlag J. Esslinger GmbH & Co. KG. Jede Unterstützung wird nach sorgfältiger Prüfung durch erfahrene Fachkräfte aus dem Sozialbereich bewilligt. So ist sichergestellt, dass Hilfe genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Auch in diesem Jahr startet die Pforzheimer Zeitung im Rahmen der Weihnachtsaktion 2025 eine Spendenkampagne für vier besondere Projekte:
- Ein Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren im Haus der evangelischen Kirche bietet künftig einmal im Monat Gemeinschaft und ein warmes Essen.
- Der Diakoniepunkt Altstadt begleitet Menschen in schwierigen Lebenssituationen mit Rat und Tat.
- Schülerinnen und Schüler der Anna-Bertha-Königsegg- Schule tanzen gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen der Caritas – ein Projekt, das Generationen verbindet.
- Familien mit Neugeborenen werden in Pforzheim zu einem Begrüßungsfrühstück eingeladen, das wertvolle Informationen und Unterstützung bietet.
Mit Ihrer Spende leisten Sie einen wichtigen Beitrag, um diese und viele weitere Hilfsprojekte in unserer Region zu ermöglichen. Danke für Ihre Unterstützung – und für Ihre Solidarität mit Menschen in Not.


Krank nach Todesfall - „Menschen in Not“ hilft alleinerziehender Mutter
Sammelaktion in der Fußgängerzone
Der Vereinsvorstand, Mitglieder des Projektbeirats und Vertreter von Organisationen, die von „Menschen in Not“ unterstützt werden, sind am Samstag, 29. Dezember, von 14 bis 16 Uhr, mit einem Info-Stand vor dem Modehaus Jung, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Es gibt den Glühwein „Rote Glut“ vom Weingut Häussermann und Schoko-Nikoläuse. Und vielleicht helfen Sie im Gegenzug mit Ihrer Spende den Projekten des Hilfsvereins



