
Nichts für Langweiler: 150 Besucher kommen zum ersten „Rudelsingen“
Pforzheim. Nicht lange dauert es, bis das Publikum aus voller Kehle mitsingt, sich vergnügt im Takt der Musik bewegt, schunkelt und die Hände nach oben streckt, um mit ihnen hin und her zu winken – egal, wie hoch die Temperaturen auch sein mögen.
Auf der Bühne stehen Volker Becker und Uli Wurschy: zwei Vollblut-Musiker, die ihr Publikum von Anfang an im Griff haben: Becker an Keyboard und Akkordeon, Wurschy an der Gitarre und am Mikrofon. „Rudelsingen“ nennt sich das, was die beiden Musiker am Dienstagabend zusammen mit ihrem Publikum im Kulturhaus Osterfeld machen.
Für jeden Geschmack
Mit einem Dauerlächeln im Gesicht und viel guter Laune heizen sie den rund 150 Besuchern ein, die in den Malersaal gekommen sind. Wurschy und Becker liefern die Musik, das Publikum den Gesang. Das ist der Deal an diesem Abend. Da muss jeder mitmachen, denn Ausreden gibt es nicht: Der Text steht auf einer Leinwand und wenn ein schiefer Ton dabei ist: Sei’s drum. In der Gruppe hört es sowieso keiner. Wurschy gibt auf der Bühne alles, reißt den Mund weit auf, breitet die Arme aus und sagt Dinge wie „Könnt ihr noch?“ Was für eine Frage. Das Publikum ist voll dabei. Auch Liane und Michaela. Die beiden Frauen sind nicht allein gekommen, sondern zusammen mit 14 Freundinnen – aus Neugier, wie sie sagen: „Wir wollten das einfach mal probieren und haben uns gegenseitig motiviert.“ Das Konzept finden die Frauen gut: Für jeden sei etwas dabei. Und: „Singen schüttet doch Glücksgefühle aus.“
Gesungen wird übrigens, was Spaß gemacht: Titel von Hubert Kah und den Comedian Harmonists genauso wie Nummern von Sting und den Beatles. Das ist so gewollt. „Queen geht genauso gut wie Hoch auf dem gelben Wagen“, erklärt Becker im PZ-Gespräch. Mit der Liedauswahl wolle man den vielfältigen Geschmäckern und Interessen des Publikums entgegenkommen. Denn Rudelsingen sei etwas für jedes Alter – und erfreut sich inzwischen größter Beliebtheit.
In Pforzheim findet es zum ersten Mal statt. Dreimal acht Songs spielen die beiden Musiker im Osterfeld. Dazwischen sind kurze Pausen. Anfangs ist das Publikum noch etwas zurückhaltend, aber dann nimmt der Abend schnell Fahrt auf. Die Leute müssten erst einmal kennenlernen, wie das Ganze funktioniert, erklärt Wurschy: „Nach zwei, drei Liedern gehen sie dann aus sich heraus.“
Das nächste Rudelsingen steigt am Dienstag, 24. September, ab 19.30 Uhr im Osterfeld.