Luftbild Inselschule
Der Campus der Inselschule soll ganz neu gestaltet werden.
Meyer
Pforzheim
OB Boch will Tempo beim neuen Insel-Campus - trotz Kostenexplosion von 90 auf 150 Millionen Euro
  • pm/pz

Pforzheim. Die Stadt Pforzheim will den Neubau des Insel-Campus in den kommenden Jahren mit hoher Priorität vorantreiben – und dabei auf eine schrittweise Umsetzung setzen. Oberbürgermeister Peter Boch wird dem Gemeinderat in der Sitzung im November 2025 einen Grundsatzbeschluss vorschlagen, der zunächst die ersten beiden Bauabschnitte vorsieht: den Neubau der Grundschule sowie der Sporthalle mit Mensa. Das schreibt die Verwaltung in einer Pressemitteilung. Die veranschlagte Kostendimension hierfür liegt bei 62,35 Millionen Euro. Für das Gesamtprojekt steigen die Kosten von 90 auf 150 Millionen Euro. 

„Aufgrund der schulischen Raumnot, dem erforderlichen Ganztagsausbau, fehlender Erweiterungsmöglichkeiten und der Gebäudesubstanz der aktuellen Schulgebäude ist ein Neubau zwingend erforderlich“, betont Oberbürgermeister Peter Boch. Die bestehenden Gebäude stammen aus den Jahren 1958 bis 1964 und befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand.

Das Großprojekt Insel-Campus ist schon viele Jahre in der Planung und basiert auf einem Planungswettbewerb, bei dem das Berliner Architekturbüro Bruno/Fiorettei/Marquez und das Landschaftsarchitekturbüro Atelier Loidl den ersten Preis erhielten. Das Land Baden-Württemberg hat bereits die Förderwürdigkeit des Projekts bestätigt. Dadurch fließen sowohl Schulbaufördermittel für die Neubauten als auch Sportfördermittel für die neue Sporthalle. Darüber hinaus könnten laut Stadtverwaltung – sofern die Höhe und Rahmenbedingungen feststehen – auch die von der Bundesregierung angekündigten Mittel zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur für dieses Großprojekt genutzt werden. Das gesamte Projekt umfasst drei große Neubauten, die Generalsanierung denkmalgeschützter Pavillons, Abrissarbeiten sowie Interimsbauten für den Schulbetrieb. Die Verwaltung geht derzeit von einer Kostendimension in Höhe von rund 150 Millionen Euro aus – verteilt auf einen Realisierungszeitraum von rund 15 Jahren. Die Kosten sind über die Planungsjahre immer wieder gestiegen. Im Jahr 2022 wurde noch von einem Gesamtvolumen von 90 Millionen Euro ausgegangen. 

So soll ein Teil des neuen Insel-Campus aussehen, wie er im Planungswettbewerb vorgestellt wurde.
Büro Bruno Fioretti Marquez

„Die Kosten verteilen sich über die nächsten 15 Jahre und müssen über diesen Zeitraum gut ausbalanciert werden“, so Boch. „Der Entschluss, zuerst nur die ersten beiden Bauabschnitte in Angriff zu nehmen, versetzt uns in die Lage, endlich mit der Realisierung des Insel-Campus zu beginnen und unseren drei Schulen auf dem Areal den dringend notwendigen Raum und die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.“

„Mit der konsequenten Fokussierung auf diese beiden Abschnitte legen wir ein stabiles Fundament für den gesamten Insel-Campus und reduzieren gleichzeitig die Komplexität des Projekts“, bekräftigt Baubürgermeister Tobias Volle. Planungsleistungen für die weiteren Bauabschnitte würden erst dann beauftragt, wenn dies zeitlich sinnvoll sei. „Wir wollen eine zeitgemäße Lernumgebung schaffen, die den Bedürfnissen von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften gerecht wird“, betont Oberbürgermeister Boch. „Mit dem neuen Insel-Campus schaffen wir Raum für Ganztagesschule und frühkindliche Bildung – wir ermöglichen damit eine Umgebung, die den pädagogischen Bedarf unserer Schulen optimal berücksichtigt sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Dieses ganzheitliche Konzept legt die Grundlage für eine Bildung, die Kindern von klein auf gerecht wird und ihnen langfristig beste Chancen eröffnet“, erklärt Schulbürgermeister Frank Fillbrunn abschließend.