

Pforzheim für Aktionsprogramm "1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg" ausgewählt
Pforzheim. Durch größere und schnellere Autos wird das Queren von Straßen immer gefährlicher. Gerade Kinder und ältere Menschen werden dadurch eingeschränkt und gefährdet. Zebrastreifen machen das Queren von Straßen dagegen einfacher und sicherer. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat daher ein Aktionsprogramm „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ gestartet. Davon profitiert auch Pforzheim.
„Mit dem Aktionsprogramm Sichere Straßenquerung wollen wir den Fußverkehr sicherer und komfortabler machen und Barrieren abzubauen. So können wir die Menschen motivieren, öfters zu Fuß zu gehen. Die Förderung des Fußverkehrs ist ein wichtiger Bestandteil einer modernen Mobilitätspolitik“, sagt Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Alle Kommunen profitieren von einem Planungsleitfaden, vereinfachten Regeln und besseren Förderbedingungen. Sechs Städte und Gemeinden gehen mit Unterstützung des Verkehrsministeriums das Thema Zebrastreifen jetzt systematisch an: Pforzheim, Bad Rippoldsau-Schapbach, Erligheim, Langenargen, Leonberg und Schramberg sind als Modellkommunen für das Aktionsprogramm „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ ausgewählt worden. Sie werden von einem Fachbüro dabei unterstützt, vor Ort neue Zebrastreifen anzulegen.
„Das Aktionsprogramm 1.000 Zebrastreifen des Ministeriums für Verkehr ist ein weiterer Schritt, ein Stück urbaner Lebensqualität für Pforzheim zurückgewinnen zu können. Noch immer strahlt unsere Stadt das aus, was einst gesellschaftlicher Konsens war: eine Stadt, geplant und gebaut für Autos, weniger für die Menschen. Das gilt es zu ändern“, sagt dazu Sibylle Schüssler, Bürgermeisterin für Planen, Bauen, Umwelt und Kultur in Pforzheim. Und: „Mit unserem Leitbild Innenstadt setzen wir hier auf Neuprogrammierung. Bereits jetzt wird ein Viertel der Wege in unserer Stadt zu Fuß zurückgelegt – der Fußverkehr kann und wird also sicherlich eine tragende Säule eines nachhaltigen und menschengerechten Mobilitätskonzepts sein, eine neue Gehkultur kann sich entwickeln.“
Insgesamt 68 Kommunen hatten sich beworben. Landesverkehrsminister Hermann: „Das zeigt, dass immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg die Bedeutung einer systematischen Fußverkehrsförderung für die Mobilität der Menschen erkennen.“ Ziel der Landesregierung sei eine Steigerung des Anteils der täglichen Wege, die zu Fuß zurückgelegten werden, von 21 auf 30 Prozent. Entgegen der Zielsetzung ist der Fußverkehr in den letzten Jahren in Baden-Württemberg zurückgegangen. Immer mehr Menschen seien gar nicht mehr mobil. Die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes für Fußgänger und die Vereinfachung sicherer Querungen seien daher essentieller Bestandteil einer Verkehrspolitik, die die Lebensqualität und die Mobilität aller Menschen in den Mittelpunkt stelle.
Die sechs für das Aktionsprogramm ausgewählten Kommunen werden in den kommenden Monaten aktiv dabei unterstützt, weitere Zebrastreifen anzulegen und dem Fußverkehr Vorrang einzuräumen. Dabei erhalten sie professionelle Hilfe durch ein auf den Fußverkehr spezialisiertes Fachbüro. Zum Kern zählt ein Beteiligungskonzept: Die Bürger vor Ort werden einbezogen. Sie können und sollen gemeinsam mit Politik und Verwaltung sowie weiteren Akteuren an der Erarbeitung des örtlichen Zebrastreifen-Konzepts und bei der konkreten Ausgestaltung neuer Querungen mitwirken.