Hossein Fatimi blättert in seiner Übersetzung des Korans. Foto: Meyer
Pforzheim
Pforzheimer Hossein Fatimi übersetzt den Koran – Verein publiziert ihn
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Es ist ein Tag Anfang Februar dieses Jahres. Draußen ist es unfreundlich, drinnen, in der Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Au, macht es sich Hossein Fatimi (74) vor dem Fernseher gemütlich. Der Mann, der vor knapp 30 Jahren aus dem Bürgerkriegsland Afghanistan nach Pforzheim kam, ist auf einmal elektrisiert. Der Sender aus Kerbela, der den Schiiten heiligen Stadt im Irak – hier wurde im Jahr 680 die Armee des Propheten-Enkels Hussein vernichtend geschlagen und die Trennung zwischen Schiiten und Sunniten zementiert – schickte seine Nachrichten in die Welt.

Unter anderem die: dass ein Verlag, hinter dem das Mausoleum in Kerbela (die gemeinnützige Gemeinschaft Licht Husseins) steht, den Koran in deutscher Übersetzung druckt. Verfasser: Hossein Fatimi.

Über acht Jahre saß er an dem Werk, übersetzte es aus schiitischer Sichtweise, hielt sich im Seitenumfang – 604 Seiten – exakt an das arabischsprachige Original. Noch nie, so der Sender mit ausdrücklicher Namensnennung des Pforzheimer Afghanen, sei im Zweistromland ein Buch auf Deutsch gedruckt worden.

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