200 Polizisten kontrollieren 163 Personen bei Razzia in Pforzheimer Disco. Ein Teil der Östlichen Karl-Friedrich-Straße war während des Einsatzes stundenlang gesperrt.

Ketterl
Rund 200 Polizeikräfte mit 40 Fahrzeugen waren bei der Razzia am Sonntagmorgen an der Östlichen/Schlossberg im Einsatz. Foto: Ketterl
Pforzheim
Polizei rechtfertigt Disco-Razzia mit Zivil-Aufklärung
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Hat das sein müssen? Wurde da mit Kanonen auf Spatzen geschossen? 200 Beamte der Polizeidirektion Pforzheim, der Bereitschaftspolizei, Bundespolizei und des Hauptzollamts im Einsatz wegen ein paar Brocken Amphetamin, ein bisschen Marihuana und einem Klappmesser? So ist der Tenor im Leser-Forum der PZ.

Polizeisprecherin Anna-Katrin Müller verteidigt den Polizeizugriff mit geballten Kräften am Sonntagmorgen vor und in einer Disco an der Auffahrt zum Schlossberg. Man habe durch zivile Aufklärungseinsätze berechtigten Anlass gehabt, einen Einsatz in dieser Größenordnung zu fahren. Laut Müller seien in der Disco Besucher angesprochen worden, ob sie Interesse an Drogen hätten – und es sei offen konsumiert worden. Die PZ blätterte im Archiv – und stieß unter anderem auf einen Polizeibericht, der vom Sonntag stammen könnte. Dabei stammt er vom 18. Dezember 2006: „Die Pforzheimer Polizei hat am frühen Sonntagmorgen eine Diskothek in der Pforzheimer Innenstadt durchsucht. Auslöser waren Hinweise auf illegale Drogen gewesen.“ Immer wieder im Fokus waren bei den Rauschgiftfahndern Discos auf der Wilferdinger Höhe, besonders, wenn Techno lief. Ihre Namen wechselten – das Delikt blieb. Die Kundschaft kam ausweislich der Autokennzeichen aus dem ganzen süddeutschen Raum, weil es sich herumgesprochen hatte, dass das Gewerbegebiet ein Paradies für Konsumenten und Dealer war – wenn man nicht geschnappt wurde.

[Artikel] Östliche gesperrt: Razzia in Pforzheimer Disco [Bildergalerie] 200 Polizisten bei Razzia in Pforzheimer Disco

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