Pforzheim. Dominik Heil, Musiklehrer am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG), und seine Kollegin Susan Abert schlagen Alarm: Denn im Gegensatz zu Musikschulen und Schulen in Rheinland-Pfalz sollen an baden-württembergischen Bildungseinrichtungen auch im kommenden Schuljahr die Bildung jahrgangsübergreifender Gruppen, das Singen sowie das Spielen von Blasinstrumenten weiterhin verboten bleiben.
Das würde das Aus und ein Verbot sämtlicher Arbeitsgemeinschaften (AGs) in der bisherigen Form bedeuten: Denn es dürfen keine Chöre, Orchester, Theater- und Musical-Gruppen, Sport-AGs oder sonstige Gruppen wie die Schülermitverantwortung, kurz SMV stattfinden. Dies sind für eine Schule – wie das THG – mit einem aktiven Schulleben und vielen außerschulischen Veranstaltungen, einer Musical-Kooperation mit dem Kulturhaus Osterfeld, der jeweils Probephasen von rund zwei Jahren vorausgehen, besonders bittere Pillen.
Solche Einschnitte wollen Musiklehrer an den THGs in Pforzheim und Heilbronn nicht mehr hinnehmen und verhindern: Sie rufen zu einer Online-Petition: „Rettet die AGs – rettet die Schulmusik!“, gerichtet an das Kultusministerium auf. „In den ersten 24 Stunden sind bereits über 1000 Unterschriften zusammengekommen“, zeigt sich Heil erfreut.
Am Donnerstag Nachmittag waren es dann schon 4300 Unterzeichner. Ziel der Initiative, die auf 21.000 Unterschriften hofft, ist es, dass AGs sowie das Singen und Spielen von Blasinstrumenten in der Schule unter Einhaltung eines Hygienekonzepts, wie es für Jugendmusikschulen oder rheinland-pfälzische Schulen gilt, auch hier im Land stattfinden dürfen. www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-ags-rettet-die-schulmusik.
Mehr über zu der Petition lesen Sie am Freitag, 17. Juli, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.