Viel zu tun gab es im vergangenen Jahr für den Rettungsdienst in der Region. Foto: Stephan Jansen/dpa
Pforzheim
Rettungskräfte sind auch am Telefon gefordert: Disponenten gaben 96 Mal Anleitung zur Reanimation
  • pm

Pforzheim/Enzkreis. Viel zu tun gab es im vergangenen Jahr für den Rettungsdienst in der Region: 9041 Mal rückten die Notarzteinsatzfahrzeuge aus und damit öfter als im Vorjahr, 2018 waren es 8897 Einsätze gewesen. Anders bei den Rettungswagen: Hier waren deren Besatzungen 29.789 Mal gefordert, im Vorjahr waren es 30.807 Mal. Häufig war auch die telefonische Anleitung zur Reanimation gefragt.

Ein Stichwort, das es für die Disponenten in der Integrierten Leitstelle im vergangenen Jahr 96 Mal gab, war „Telefonreanimation“. Es wird ausgewählt, wenn aufgrund der Schilderungen des Anrufers davon auszugehen ist, dass bei einer Person ein Herz-Kreislauf-Stillstand vorliegt. Aufgrund von Erfahrungen in anderen Ländern hat Wolfgang Kramer, Präsident des hiesigen DRK-Kreisverbands, mit weiteren Spezialisten Leitlinien für die Telefonreanimation erarbeitet.

Der Abfragekatalog ist Ausbildungsbestandteil für Leitstellenmitarbeiter. Wird bei einem Notruf deutlich, dass Anleitung zur Hilfe benötigt wird, gibt der Disponent Anweisungen zu den lebenswichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes. „Wichtig ist, dass die Disponenten mit kräftiger Stimme ihre Autorität unterstreichen, den Betroffenen klare Anweisungen für eine Reanimation geben und die Anrufer im Notfall an sich binden“, betont Kramer. Es solle zum Handeln ermutigt werden, denn bei einem Herz-Kreislauf-Notfall zähle jede Sekunde. Selbst wenn die Anrufer irgendwann einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hatten, so erinnerten sich die meisten nach mehr als zwei Jahren kaum noch an dessen Inhalt, beziehungsweise an die korrekte Umsetzung der Herzdruckmassage.

„Deshalb ist die Wiederholung eines Erste-Hilfe-Kurses enorm wichtig, weil die erste Phase eines solchen medizinischen Notfalls von unendlich großer Bedeutung ist“, sagt Kramer. Je früher aktiv eingegriffen werde, umso niedriger sei die Komplikationsrate und umso höher die Überlebenschance.