Ralf Kusterer ist Landes-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft. Foto: Ketterl
Pforzheim
„SPD hat Hager bei Polizeireform hängenlassen“
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Bis Ende März werde er „Mund-zu-Mund-Beatmung“ durchführen – in Einzelgesprächen mit maßgeblichen Entscheidungsträgern, sagt der mächtige Landes-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer. Beispielsweise mit Landtagsabgeordneten wie – in dieser Woche – Thomas Blenke (CDU) und Ulrich Goll (FDP).

Der Pforzheimer, Mitglied des Lenkungsausschusses, der vorgestern hinter verschlossenen Türen in Stuttgart tagte, macht jedem, der mit der Evaluierung der von „Grün-Rot“ vollzogenen Polizeireform zum 1. Januar 2014 befasst ist, klar, dass es aus seiner Sicht zwingend zu einem zusätzlichen Polizeipräsidium kommen muss. Das hätte seine Zentrale in der Goldstadt – heiße es nun Pforzheim (wie auch die anderen Regionalpräsidien Städtenamen haben) oder Präsidium Nordschwarzwald.

Wenn die Landes-CDU und Innenminister Thomas Strobl nicht klare Kante zeigten, brauche in Pforzheim bei der Oberbürgermeisterwahl gar kein CDU-Kandidat anzutreten. Hätte es noch eines Beweises bedurft, wie sehr den Bürgern das Thema Sicherheit auf den Nägeln brennt, müsse man nur zurückblicken auf den Bürgerempfang der CDU-Landtagsfraktion jüngst in Wiesloch – und das Sicherheitsempfinden sei mit dem Thema Polizeipräsidium untrennbar verbunden.

Wenn man nicht in Kauf nehmen wolle, dass der Zuspruch für die AfD noch größer werde, müsse man die Sorgen der Bürger ernst nehmen, sagt Kusterer im PZ-Gespräch. Er sei „guten Mutes“, dass es am Ende, wenn die Evaluierungskommission Ende März Strobls Staatssekretär die Vorschläge unterbreite, zu einem Präsidium – „Pforzheim“ oder „Nordschwarzwald“ – mit dem Zuschnitt Pforzheim, Enzkreis, Calw und Freudenstadt komme.Mehr lesen Sie am Mittwoch in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

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