
- Marek Klimanski
Pforzheim. Die Fernwärme der Stadtwerke wird künftig mit Gas hergestellt. Das Unternehmen tätigt dafür eine 75-Millionen-Investition ins Heizkraftwerk. Diese wird flankiert von einer Marketingoffensive.
Die Immo-Messe jetzt am Wochenende kommt ihnen gerade recht, den leitenden Köpfen der Stadtwerke Pforzheim (SWP). Dort, auf der größten Kundenveranstaltung der regionalen Bau- und Immobilienwirtschaft, können sie ihr Fernwärme-Angebot Tausenden von Besuchern präsentieren. Da erstens das Heizkraftwerk, wo die Fernwärme erzeugt wird, bald noch umweltfreundlicher wird und die Stadtwerke zweitens mit der Fernwärme den Wachstumskurs verstärken, ist die Gelegenheit günstig. Davon berichten im Redaktionsgespräch bei der PZ der Vorsitzende der SWP-Geschäftsführung, Roger Heidt, Vertriebsleiter Peter Oswald, Bernd Hagenbuch als Leiter Hauptabteilung Netze und Volker Tantow, verantwortlich für die Netzkommunikation.
Heute schon sichtbar ist, dass die Fläche neben dem jetzigen Kraftwerksbau nördlich des Enzauenparks freigeräumt wird. Hier soll ab Februar der Bau des Kraftwerkteils starten, in dem fünf leistungsstarke Motoren künftig die Wärme und Elektrizität herstellen, die bislang nebenan durch Kohleverbrennung erzeugt werden. 75 Millionen Euro umfasst die Investition. Ebenfalls schon erkennbar: die Baustelle in der Eutinger Straße, wo auf einer Länge von mehreren Hundert Metern eine größere, leistungsfähigere Fernwärmeleitung verlegt wird, an die das Kraftwerk künftig angeschlossen wird. Diese Baustelle soll in etwa sieben Wochen fertig sein. Die Motoren sind bestellt. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2022 geplant
Bislang sind 2800 Gebäude in Pforzheim ans Fernwärme-Netz angeschlossen, wodurch es in der Stadt rund 20.000 einzelne Verbrennungs- und sonstigen Öfen ersetzt – ganz grob ein Drittel der Pforzheimer Haushalte – und erheblich dazu beiträgt, dass Pforzheim mit einer für eine größere Stadt ordentlichen Luftsauberkeit aufwarten kann. Weitere 800 Gebäude könnten ohne größere Mühen angeschlossen werden, sagt Bernd Hagenbuch, vor allem in den Tallagen. Er denkt in erster Linie an die aktuelle Bebauung von innerstädtischen Brachen wie beim Sedan-Carré, an der Tunnelstraße oder dem Milchhof. Druckverstärker ermöglichen allerdings bisher ebenfalls schon die Fernwärme-Anbindung großer Wohngebiete in Höhenlagen wie etwa Haidach oder Sonnenhof.
In der Nordstadt, wo angesichts des Geländeanstiegs die Fernwärme bisher ihre natürliche Grenze an der Hohenzollernstraße findet, könnte sich die von der Stadt ins Auge gefasste größere Wohnbebauung zwischen Hauptfriedhof und A 8 bemerkbar machen. Denn wenn es sich lohnt, das neue Wohngebiet anzuschließen und dafür beispielsweise für einige hunderttausend Euro einen neuen Druckverstärker zu bauen, könnte dies auch den Anschluss der höher gelegenen Teile der Nordstadt ermöglichen. Mehr lesen Sie am 20. September 2018 in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.
