Kellerbrand Haidach Kolberger Straße
Gegen 1.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Kellerbrand im Haidach gerufen.
Röhr
Pforzheim
Silvesternacht: Kommandant verurteilt Angriff auf die Feuerwehr in Pforzheim "auf das Schärfste"
  • bsch/pm

Pforzheim/Enzkreis/Calw. Der Sekt ist ausgetrunken, die Böller verschossen, die meisten Menschen sind mittlerweile im Bett. Am Morgen des neuen Jahres haben sich die Einsatzkräfte eine Übersicht darüber verschafft, wie die Nacht aus ihrer Sicht verlief. Die Bilanz: Die Polizei spricht von einer "eher ruhigen" Nacht. In der Zeit zwischen 18 Uhr bis 6 Uhr seien insgesamt etwa 300 Notrufe eingegangen. Für die Feuerwehr war es dagegen "turbulent". Sie wurde zwischen 18 und 6 Uhr zu 35 Einsätzen alarmiert. Im Enzkreis kam es zu 17 Einsätzen.

Durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk beziehungsweise vermutliche Brandstiftung sei es zu 24 Kleinbränden gekommen, so die Feuerwehr in einer Pressemitteilung. Überwiegend habe es sich um brennende Müllbehälter oder in Brand geratenen Müll gehandelt, der im Freien oder auf Balkonen abgestellt war.

Außer den für Neujahrsnacht "üblichen" Verstößen gegen Waffen- und Sprengstoffbestimmungen (Führen von Schreckschusswaffen, nicht zugelassenes Feuerwerk), habe es zahlreiche Einsätze wegen Ruhestörungen, Mülltonnenbränden und anderen Sachbeschädigungen gegeben, so die Polizei in ihrer Pressemeldung. Außerdem seien mehrere Auseinandersetzungen zwischen feiernden Personen gemeldet worden, die aber alle ohne schwere Folgen geblieben seien.

Stein geworfen

Gegen 1.20 Uhr habe eine unbekannte Person am Leopoldplatz einen Stein gegen ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Pforzheim geworfen. Verletzt worden sei niemand. Der Schaden wird auf etwa 300 Euro geschätzt, so die Polizei in ihrer Meldung. Die Feuerwehr führt später näher aus: Bei einem Brandeinsatz im Bereich des Leopoldplatzes sei ein Löschfahrzeug mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit einem Stein beworfen und beschädigt worden. Die Einsatzkräfte kamen mit einem Schrecken davon, am Fahrzeug entstand ein Sachschaden von einigen Tausend Euro. "Die Angriffe auf unsere Einsatzkräfte und die Beschädigung von Einsatzfahrzeugen sind völlig inakzeptabel. Ich verurteile dieses Verhalten auf das Schärfste. Wir werden diese Vorfälle in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung konsequent zur Anzeige bringen. Wer uns angreift, nimmt in Kauf, dass wir später oder gar nicht helfen können", sagt Amtsleiter Sebastian Fischer. 

Brand im Haidach

Gegen 1.40 Uhr wurde in einem Mehrfamilienhaus in der Pforzheimer Kolbergstraße ein Kellerbrand gemeldet. Zwei Bewohner des Hauses erlitten laut Polizei eine Rauchgasvergiftung. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Das Haus sei weiterhin bewohnbar. Die Brandursache aktuell noch unklar. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung liegen laut der Polizeimeldung aber nicht vor. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.

Die Feuerwehr erklärt später ausführlicher: Gegen 1:45 Uhr wurde der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ein Kellerbrand im Stadtteil Haidach gemeldet. Eine Person sollte sich noch im Keller befinden. Die ersten Einheiten erreichten nach wenigen Minuten die Einsatzstelle und leiteten die Personensuche ein. Glücklicherweise hatte sich die vermisste Person selbstständig noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie begeben können. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, die Rauchausbreitung in den Treppenraum wurde verhindert. Ein größerer Gebäudeschaden entstand nicht. In Folge des Brandes musste das Gebäude allerdings stromlos geschaltet werden. Einige Hausbewohner haben den Feuerwehreinsatz vom Balkon aus beobachtet und dabei Brandrauch eingeatmet. Zwei Personen mussten daher vom Rettungsdienst mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus transportiert werden.

Auf der Hauptfeuerwache seien in der Silvesternacht zusätzliche Kräfte im Dienst gewesen. Zusätzlich zu den beiden Löschzügen auf der Hauptfeuerwache wurden die Abteilungen Brötzingen-Weststadt, Haidach, Dillweißenstein, Huchenfeld und Eutingen der freiwilligen Feuerwehr Pforzheim alarmiert.

Feuer in Enzklösterle

Gegen 2 Uhr kam es in Enzklösterle, im Landkreis Calw, ebenfalls zu einem Gebäudebrand. Der Dachstuhl eines Doppelhauses wurde vermutlich durch einen Feuerwerkskörper in Brand gesetzt. Durch das Feuer und das Löschwasser wurde das komplette Doppelhaus schwer beschädigt. Der Dachstuhl ist komplett zerstört. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Der Sachschaden wird auf etwa 200 000 Euro geschätzt. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner kamen anderweitig unter. Die Feuerwehr war mit zwölf Fahrzeugen und 70 Mann im Einsatz. 

Ruhig auch in Karlsruhe

Auch die Karlsruher Polizei spricht von einer ruhigen Silvesternacht. "Nicht zuletzt durch die starke Präsenz von Polizeikräften im öffentlichen Raum waren in der Silvesternacht keine Verbrechenstatbestände wie Raub- oder Sexualdelikte zu verzeichnen. Nach derzeitigem Kenntnisstand, verzeichnete die Polizei erfreulicherweise keine Gewaltdelikte gegen Einsatzkräfte", heißt es in einer Pressemitteilung. Zusammengefasst habe das Polizeipräsidium Karlsruhe zwischen 23.00 Uhr bis 3 Uhr insgesamt 164 Einsätze gehabt, heißt es. Die Einsatzzahlen bewegten sich damit in einem geringeren Rahmen als die vergangenen Silvesternächte. Positiv falle auch die Bilanz für die öffentliche Sicherheit im  Dienstbezirk aus. Es mussten lediglich 26 Platzverweise ausgesprochen werden.

Zu diesen größeren Einsätzen und Vorfällen ist es in Baden-Württemberg gekommen:

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