
Unfallspezialistin Melanie Kocher bespricht mit Karlheinz Bismarck die Schäden am Fahrzeug.
GieseckeSie telefoniert, blättert in Akten und tippt nebenher Daten in ihren PC: Melanie Kocher ist ein Multitasking-Talent. Doch damit nicht genug. Die 23-Jährige, die beim Opel-Autohaus Auto&Service in Pforzheim eine Ausbildung zur Automobilkauffrau macht, ist für viele verzweifelte Kunden die Retterin in der Not: Trotz ihrer jungen Jahre hat sie sich schon zur Spezialistin in der Unfallabteilung gemausert. Dort sorgt sie dafür, dass beschädigte Autos kompetent und schnell repariert werden.


Melanie Kocher ist Auszubildende des Monats Oktober
„In meiner Ausbildung habe ich zuvor auch die anderen Bereiche des Hauses durchlaufen, in der Unfallabteilung habe ich aber meine Berufung gefunden“ sagt die Pforzheimerin. Und das, obwohl sie es als Frau in der Automobilbranche nicht immer ganz einfach hat, denn die gilt nicht umsonst als Männerdomäne. „Bei Unfallaufnahmen werde ich manchmal schon von oben bis unten angeschaut“, so Kocher – jedoch überzeugt sie Skeptiker schnell mit ihrem kompetentem Auftreten. „Ich möchte den Frauen da draußen zeigen, dass wir in dieser Branche immer mehr Fuß fassen und genauso ernst genommen werden können wie die Männer.“
Besonders gut an ihrem Job gefällt der 23-Jährigen die Vielseitigkeit, die Zusammenarbeit mit den Kunden und der Austausch mit ihren Kollegen. „Wir haben ein super Team hier, egal ob in der Werkstatt, der Buchhaltung, im Verkauf oder im Service – wenn irgendjemand Probleme hat, kann man immer miteinander reden und hilft sich gegenseitig weiter“, so die junge Frau, die unter den Mitarbeitern von Auto&Service vor allem für ihre offene und freundliche Art geschätzt wird. Als „traumhaft“ beschreibt Geschäftsführer Volker Drodofsky die Arbeit seines Schützlings: „Sie ist sehr offen und interessiert. Vor allem im Umgang mit Kunden ist sie sehr souverän – man könnte meinen, sie arbeitet schon viel länger in diesem Bereich“, lobt Drodofsky.

Melanie Kocher ist Auszubildende des Monats Oktober
Pferdstärken auch in der Freizeit
Schon bald hat sie ihren Abschluss in der Tasche – denn aufgrund ihrer abgeschlossenen Fachhochschulreife darf Kocher die Ausbildung auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Danach will sie die Karriereleiter erklimmen: „Ich würde gerne ein berufsbegleitendes Fernstudium absolvieren und Abteilungsleiterin der Unfallabteilung werden“, sagt die Pforzheimerin, die auch nach der Arbeit noch mit Pferdestärken zu tun hat. „Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinem Pferd Collin.“ Der Wallach steht nur wenige hundert Meter entfernt von ihrem Arbeitsplatz beim Pforzheimer Reiterverein. Zur Entspannung dreht die Springreiterin am liebsten eine Runde durchs Gelände.
Drei Fragen an Volker Drodofsky, Geschäftsführer von Auto & Service
1. Was macht man in der Ausbildung zum/zur Automobilkaufmann/-frau?
Die Ausbildung ist bei uns sehr vielschichtig. Man macht alles, was in einem Autohaus im administrativen Bereich anfällt: Von Kundenbetreuung, über Verkauf, Service und Abwicklung – es ist ein recht großes Spektrum, das man durchläuft. Es geht bis hin zum Teile- und Zubehör-Bereich, in den man Einblicke erhält.
2. Welche schulischen Voraussetzungen benötigt man für die Ausbildung?
Es reicht grundsätzlich ein Hauptschulabschluss, allerdings ist es im kaufmännischen Bereich immer von Vorteil, wenn man eine Mittlere Reife oder ein Abitur mitbringt.
3. Welche Eigenschaften sollte Ihr perfekter Azubi mitbringen?
Unser perfekter Azubi sollte vor allem nicht menschenscheu sein. Er sollte offen sein und nicht nur auf einen Bereich der Ausbildung
fixiert sein.
In der Serie „Azubi des Monats“ stellt die „Pforzheimer Zeitung“ jeden letzten Samstag im Monat einen Auszubildenden vor, der außergewöhnlich ist. Du willst „Azubi des Monats“ werden? Dann schick uns deine Bewerbung an internet@pz-news.de.