Der internationale Beirat der Stadt Pforzheim tagtam Dienstag digital. Foto: Lutz
Pforzheim
Sportbund berichtet dem Internationalen Beirat über Projekt, das auch Pforzheim helfen könnte

Pforzheim. Welchen Erfolg der Sport bei der Integration spielen kann, davon wissen am Dienstagabend bei der Videokonferenz des Internationalen Beirats nicht nur Patrick Orf vom Badischen Sportbund zu berichten, sondern auch Beiratssprecher Fazli Isbilen und SPD-Stadtrat Uwe Hück. Und auch darin, dass sich gerade in Pforzheim in diesem Bereich noch viel mehr tun könne, sind sich alle einig.

Wobei viele Vereine, wie die Vorstellung des Pforzheimer Rugbys unterstrich, ohne Förderung und offiziellen Titel bereits Integrationsarbeit leisten. Wie sie sich dafür aber auch Unterstützung holen können, berichtete Orf. Denn unter dem Motto „Bilden, beraten, bezuschussen“ betreut der Badische Sportbund Vereine, die sich „in besonderem Maße“ bei der Integrationsarbeit engagieren. Ob Migranten, Geflüchtete oder sozial Benachteiligte – wer diese Gruppen in den Verein holt, habe laut Orf nicht nur die Chance auf „sportliche Talente“ und „Ehrenamtliche“, sondern auch auf Förderung aus dem Projekt „Sport durch Integration“. Dabei können von Einzelveranstaltungen bis zu Vereinskosten, wenn man sich als „Stützpunkt“ des Projekts positioniere, Summen zwischen eintausend und mehreren Tausend Euro fließen. Bislang, so Orf, hätten sich im Sportkreis Pforzheim in den vergangenen beiden Jahren jedoch nicht einmal eine Handvoll Vereine beworben. Lediglich der FSV Buckenberg sei als Stützpunktverein schon erfolgreich mit an Bord.

Die Informationen über dieses Angebot, so regten gleich mehrere Beiratsmitglieder an, müsse nicht nur im Sportausschuss, sondern direkt in den Netzwerken gestreut werden – auch, um die gesellschaftliche Teilhabe der Migranten zu verbessern. Das soll auch durch Übersetzungsarbeit sichergestellt werden. So berichtete die Integrationsbeauftragte Anita Gondek im Nachgang der vergangenen Sitzung, dass die Broschüre „Neustart“ der in seiner sechsten Auflage Ende des Jahres erstmals neben Arabisch, Englisch und Französisch auch auf Rumänisch erscheinen soll. Desweiteren berichteten die einzelnen Arbeitsgruppen von ihren Tätigkeiten. Was sie bisher geleistet haben – und noch leisten wollen – soll laut der Geschäftsstellenleiterin des Beirats, Scholastika Hansen, auch im Rahmen einer Forschung der TU Darmstadt, die verschiedene Migrantenvertretungen unter die Lupe nimmt, erstmals wissenschaftlich untersucht werden. Beiratssprecherin Liane Bley erklärte außerdem, dass die Fachkenntnisse der Beirats für die Getaltung eines interkulturellen Grabfeld angefragt worden seien.

Themen