
Staatsschutz ermittelt: Pro-russische Botschaften und Morddrohungen in Pforzheim
Pforzheim. Ein Unbekannter hat in der Pforzheimer Innenstadt Morddrohungen gegenüber Politikern sowie pro-russische Botschaften auf Handzetteln verteilt. Nun ermittelt der Staatsschutz, wie die Polizei gegenüber PZ-news bestätigte. Demnach seien rund zwölf dieser Zettel innerhalb der vergangenen Wochen an verschiedenen Orten in der Stadt aufgetaucht, etwa in Briefkästen von Wohnhäusern und in dem einer Apotheke.
"Offenbar sind sie ziemlich wahllos verteilt worden", erklärt Frank Weber, Sprecher des Präsidiums in Pforzheim. "Zum Teil handelt es sich dabei um richtige Fresszettel", so Weber weiter. Die Botschaften seien allesamt handgeschrieben, das Vorgehen wirke nicht organisiert. "Als professionelles Flugblatt kann man das nicht bezeichnen", ergänzt er. All das deute darauf hin, dass es sich bei dem Täter um eine einzelne Person handele.
Auf den Zetteln werde Russlands Präsident Wladimir Putin stark gelobt, gar "verbal hochleben gelassen". Zudem enthielten die Botschaften Tötungsaufrufe gegen bundesweit bekannte Politiker, deren Namen Weber aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht nennt. Lokalpolitiker aus Pforzheim und der Region seien nicht bedroht worden.
Zuletzt hatte eine Demonstration auf dem Haidach weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. Die Menschen hatten sich unter dem Motto „Gegen Corona-Diktatur und westliche Russlandhetze“ in dem Pforzheimer Stadtteil versammelt und waren durch die Straßen gezogen, ausgestattet mit Trommeln und Russlandflaggen.