Mit der Ingeborg-Hermann-Schule haben sie in Pforzheim einen bemerkenswerten Akzent für engagiertes Unternehmertum gesetzt: Ingeborg und Walter Herrmann bei der Ehrung in Karlsruhe.
Hansjörg Fuchs
Pforzheim
Stifterpreis für neue Pforzheimer Realschule: Ehrung für Ingeborg und Walter Herrmann

Pforzheim. „Aus Dankbarkeit für unseren geschäftlichen Erfolg geben wir dies der Gesellschaft zurück“. Ingeborg und Walter Herrmann, das Pforzheimer Unternehmer-Paar, hatte im September vergangenen Jahres den Anstoß zur Einrichtung einer evangelischen Realschule an der Pestalozzistraße gegeben. Zwölf Klassen soll sie im Endausbau haben, Platz für 340 Schülerinnen und Schüler, unterrichtet und betreut von etwa sechzig Lehrkräften. Für ihr mit einer Spende von 13 Millionen Euro ausgestattetem Schul-Projekt haben die Sponsoren am Donnerstag in Karlsruhe den Stifterpreis der Evangelischen Kirche in Baden erhalten.

Er gilt jenen Menschen, so die Würdigung, „die einen besonderen Beitrag zur Förderung der evangelischen Kirche, der christlichen Religion und einer Kultur des friedlichen Zusammenlebens geleistet haben“. In seiner Laudatio machte Thomas Schalla deutlich, wie wichtig es heutzutage sei, eine kirchliche „Start-up-Kultur“ und Unternehmer und Unternehmerinnen zu haben, die mit ihren Netzwerken, ihrem Wissen und nicht zuletzt mit ihrem Geld Neues unterstützen. „Auch Schulen sind Zukunftslaboratorien“, betonte der Karlsruher Dekan, „und in Pforzheim stehen Sie mit der Ingeborg-Herrmann-Schule den jungen Menschen zur Seite und geben etwas Fundamentales weiter – das Vertrauen auf Gott“.

Leuchtturm für Bildung in Pforzheim

Im Rahmen des Forums für Engagierte und Stifter*innen hatte auch Dr. Torsten Sternberg, Fundraiser der Landeskirche, das Engagement des Pforzheimer Unternehmer-Paares gewürdigt: „Sie haben durch ihren großen persönlichen und finanziellen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass Bildung und Glaube in Pforzheim einen weiteren Leuchtturm bekommen haben“.

Die Ingeborg-Herrmann-Schule habe vor allem jene Kinder im Blick, die den breiten wirtschaftlichen Mittelstand mit ihrem Wissen und ihrem Engagement weiter entwickeln werden. Es sei die Intention der Ingeborg-Herrmann-Schule, Kinder und Jugendliche zu befähigen, später selbstbewusst und menschenfreundlich Verantwortung zu übernehmen – im Betrieb, in der Familie und in der Gesellschaft. Mit ihrer Stiftung stellten sich Walter und Ingeborg Herrmann in die Reihe großer Unternehmerpersönlichkeiten..

Talente gefördert

„Sie haben aus ihren Talenten etwas gemacht“, so Dr. Torsten Sternberg an das Pforzheimer Unternehmerpaar, und fügt hinzu: „Im neuen Testament macht Jesus gerade diese Haltung zu einem Vorbild des Glaubens und ohne ihren großen finanziellen Beitrag hätten junge Menschen in Pforzheim eine Möglichkeit weniger, dies zu lernen.“ Friederike Heidland, Regisseurin der Schulstiftung der evangelischen Landeskirche, betont, es sei ganz ungewöhnlich, in welcher Weise sich die Familie Herrmann in das neue Projekt einbringt: „Die Schule wächst und kommt sehr gut in Pforzheim an; wir stellen immer wieder fest, dass auf der Ingeborg-Herrmann-Schule Gottes Segen liegt“. Im Rahmen des Forums für Engagierte und Stifter*innen wurden von der badischen Landeskirche drei weitere Stiftungen für ihr vorbildliches Handeln ausgezeichnet: die Kieber-Weiblen-Stiftung, die Stiftung Arche Noah Ortenau und die CVJM Kinder und Jugendstiftung Karlsruhe.