Ausfall Druckpresse PZ
Joachim Kohlbach, Technischer Leiter bei der PZ, erklärt Magnus Schlecht, Chief Digital Officer der Pforzheimer Zeitung (rechts), welche elektrischen Bauteile an der Druckmaschine ausfielen.
Meyer
Das gab es noch nie. Die PZ konnte in der Nacht auf Freitag nicht gedruckt werden. Lesbar sind die Inhalte dagegen im Gratis-E-Paper.
Meyer
Pforzheim
Suche nach der Ursache: PZ am Freitag wegen technischen Defekts nur online lesbar - dafür aber gratis

Pforzheim. Eine technische Störung an unserer Rotationsmaschine hat in der Nacht zu Freitag bedauerlicherweise dazu geführt, dass keine Zeitung gedruckt werden konnte. Dies gab es in der 74-jährigen Geschichte der „Pforzheimer Zeitung“ noch nie. Die Ausgabe steht allerdings hier auf PZ-news online zur Verfügung. Wir haben sie für alle Userinnen und User freigeschaltet.

Bitte gehen Sie dazu wie folgt schrittweise vor:

1.Klicken Sie auf diesen Link:

https://pzlink.de/10y

Danach öffnet sich die Anmeldeseite des E-Papers. 

2. Dort geben Sie als Benutzername pzpz2023 und als Passwort ebenfalls pzpz2023 ein. Die E-Paper-Ausgabe öffnet sich automatisch.

Achtung: Innerhalb der PZ-App melden Sie sich nicht über den Link an. Sie loggen sich entweder über das Zahnrad rechts oben ein oder Sie laden einfach über das Zeitung-Symbol links oben die aktuelle Ausgabe herunter. Es erscheint ein Fenster mit "Sie besitzen ein Abo?". Hier klicken Sie auf "Anmelden". Die Login-Daten sind die gleichen pzpz2023 (Benutzername und Passwort). 

Sollten Sie bei der Anmeldung Probleme haben, wenden Sie sich bitte an unseren Leserservice unter Telefon (07231) 933210. Wir bitten diese Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Das ist der Alptraum eines jeden Zeitungsverlags. "Bis in die frühen Morgenstunden haben wir fieberhaft versucht, gemeinsam mit unseren Experten und Dienstleistern den Schaden zu beheben. Leider ohne Erfolg", sagt Herausgeber Albert Esslinger-Kiefer. So etwas habe es in der Geschichte der PZ noch nie gegeben. Seit Bestehen der Zeitung, die am 1. Oktober 1949 zum ersten Mal erschien, habe man vereinzelt brenzlige Situationen erlebt.

"Bislang konnten wir aber immer noch rechtzeitig die Kuh vom Eis bringen", meint Esslinger-Kiefer, der bis Sonnenaufgang in der Druckerei ausgeharrt hat. Mittlerweile ist der Fehler an der hochkomplexen Rotationsmaschine behoben. Unser Anzeigenblatt PZ-extra wird bereits wieder gedruckt. Insofern gehen wir fest davon aus, dass die Samstagausgabe der PZ produziert werden kann und die Abonnenten diese hoffentlich in gewohnter Weise erhalten. Das Fernsehmagazin rtv, das üblicherweise immer freitags erscheint, wird dann beigelegt sein.

PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer erklärt im Medienhaus an der Poststraße der Pforzheimerin Ute Wagner die Umstände. Viele haben sich direkt vor Ort nach ihrer Zeitung erkundigt und nahezu alle hatten großen Verständnis.
Schlecht

Was genau den Totalausfall der Maschine verursacht hat, ist derzeit noch unklar. Wenn sie reibungslos läuft, kann sie bis zu 30.000 Exemplare in der Stunde drucken - in der Nacht zu heute keine einzige. Fest steht, dass verschiedene elektrische Bauteile versagt haben. "Im Moment wird vermutet, dass durch Überspannung einige Teile in Mitleidenschaft gezogen wurden", erklärt der Technische Leiter Joachim Kohlbach, der seit Donnerstagabend durcharbeitet. Unter anderem mehrere Einträge im Maschinenlogbuch wiesen auf eine Überspannung hin. "Dies muss aber noch genauer erforscht werden", so Kohlbach weiter. Die Ursachenforschung läuft also noch.

Schon in der Nacht hatte Kohlbach über mehrere Stunden verzweifelt versucht, die mehr als 300 Tonnen schwere Druckmaschine zum Laufen zu bringen. Unterstützung bekam er dabei von externen Dienstleistern, die sich digital in die Maschine eingeloggt hatten. "Die einzelnen Fehler wurden in Zusammenarbeit mit manroland GOSS für die Steuerungstechnik und Baumüller für die Antriebstechnik abgearbeitet. Aber die Anzahl und teilweise aufwendige Lokalisierung haben zu viel Zeit in Anspruch genommen, damit die Tageszeitung noch gedruckt werden konnte", sagt Kohlbach. Erst am Vormittag und nach sukzessivem Austausch der defekten Teile konnte der Betrieb wieder aufgenommen und die Ausgabe PZ Extra gedruckt werden. 

Ausfall Druckpresse PZ
Inzwischen läuft die Maschine wieder und die neuste Ausgabe von "PZ Extra" konnte gedruckt werden.
Meyer

Die Lesertelefone stehen derweil nicht still, um den Printabonnenten den Totalausfall zu erklären. "Ich danke unserem Service-Team, das versucht, das Beste aus der chaotischen Situation zu machen. Es ist aber auch großartig, wie viel Verständnis fast alle unserer Kundinnen und Kunden aufbringen", freut sich Esslinger-Kiefer. Auch Stephan Schulz lobt die Geduld der Leserinnen und Leser. Nicht wenige kamen aufgrund des telefonischen Ansturms erst nicht durch. "Geschätzt 90 Prozent aller Leserinnen und Leser reagierten aber sehr verständnisvoll", sagt der Vertriebsleiter der PZ-Presse-Vertriebs GmbH und Geschäftsführer der PF-Logistik. Das habe vor allen Dingen auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Leserservice und in allen Abteilungen des Hauses gutgetan, die ununterbrochen Anfragen per Telefon und per Mail beantworten mussten. "Unser Team hat ganz tolle und vorbildliche Arbeit geleistet", so Schulz.

Der Vorfall zeigt, welche Bedeutung die Digitalisierung hat: "Nicht auszudenken, wenn wir nicht die Möglichkeit hätten, die Ausgabe online zur Verfügung zu stellen. Digitalisierung ist eben auch ein großer Segen", ergänzt Magnus Schlecht, Chief Digital Officer der Pforzheimer Zeitung. So ist die Ausgabe vom 9. Juni 2023 für immer nur digital zu lesen. Gedruckt wird es sie nie geben. Dieses Erscheinungsdatum geht demnach in die Geschichte der "Pforzheimer Zeitung" ein. Wenngleich: Auf diesen historischen Augenblick hätte man im PZ-Medienhaus verzichten können.

Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Verständnis. Wir hoffen, der Tag für Sie wird trotzdem gut!

Ihre „Pforzheimer Zeitung“

Ausfall Druckpresse PZ
Die Telefone stehen nicht still. Seit den frühen Morgenstunden nehmen PZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Bild Ana Maria Caro und Kristina Eckart) Anrufe von Lesern entgegen, die ihre Pforzheimer Zeitung im Briefkasten vermissen.
Meyer