
So sieht es aus, wenn Surfer auf der Eisbach-Welle in München reiten. Ähnliche Bilder könnte es ab kommendem Jahr auch in Pforzheim geben. Foto: dpa-Archiv

- Anke Baumgärtel
Pforzheim. Sportler, die in der Enz auf einer Welle reiten? Das könnte in Pforzheim schon bald Realität sein. Der Verein Blackforestwave tüftelt bereits seit geraumer Zeit an einer sogenannten stehenden Welle. Mit Erfolg.
Im Februar stellen die Mitglieder ihre Forschungsergebnisse Partnern, Sponsoren und städtischen Vertretern am Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) vor – und surfen im Strömungskanal. Der Vereinsvorsitzende Steffen Rose bezeichnet den Fortschritt als einen „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg zu einer stehenden Welle ähnlich jener im Eisbach im Englischen Garten in München.
Wie weit ist das Projekt bereits fortgeschritten?
„Es ist uns gelungen, mithilfe eines flexiblen Bauteils eine stehende Welle zu erzeugen“, freut sich Steffen Rose, der die künstliche Welle bereits mehrfach im Strömungskanal getestet hat. Im nächsten Schritt gehe es nun darum, das erlangte Wissen konkret auf Pforzheim anzuwenden und mögliche Standorte in der und um die Goldstadt zu untersuchen.
Woran tüftelt man konkret?
Für die Welle hat sich Blackforestwave das Prinzip des Wechselsprungs zu eigen gemacht. Wird schnell fließendes Gewässer abrupt abgebremst, kann eine Welle entstehen. Mithilfe eines mobilen Elements kann der Verein diesen Zustand künstlich herstellen. Das Bauteil staut das Unterwasser wieder in die Welle hinein. Ein Prototyp wird derzeit getestet.
Wo wäre eine solche Welle in Pforzheim denkbar?
Irgendwo zwischen Messplatz und Enzauenpark. Konkreter möchte sich Rose bislang allerdings noch nicht äußern. Nur so viel verrät er: „Attraktiv wäre auf jeden Fall ein Standort in Zentrumsnähe.“ Auch in die Strömungsversuche seien bereits Mittelwerte der Wassermenge und Gefälle von vier potenziellen hiesigen Standorten eingeflossen.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Für die perfekte Strömung sind künstlich angelegte Bereiche von Vorteil. „Im Optimalfall haben wir einen Kanal ähnlich dem Metzelgraben“, so Rose. Schwieriger stelle es sich in renaturierten Bereichen dar. Entscheidend ist die Wassermenge: So sind mindestens 1,4 Kubikmeter Wasser pro Sekunde pro Breitenmeter nötig. „Ziel ist es, eine fünf bis acht Meter breite Welle zu erzeugen“, sagt Rose. Doch auch auf drei Metern Breite lasse sich surfen. Die Welle werde bis zu einem Meter hoch. Von Vorteil sei außerdem eine flache Flusssole, da sich dort keine Fische zum Laichen aufhalten.
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