
Pforzheim. Vor rund 40 Jahren machte die Aidshilfe Pforzheim es sich zur Aufgabe, an HIV Erkrankte in der Sterbephase zu begleiten. Aids ist auch heute noch unheilbar, entwickelte sich aber zu einer gut behandelbaren Krankheit. Dank moderner Medizin und Medikamente muss ein HIV-positiver Menschen nicht ansteckend sein und hat bei guter Behandlung und Lebensqualität eine normale Lebenserwartung. So hat sich auch die Arbeit in der Aidshilfe verändert – und seit neustem auch der Name. Nach drei Jahren Überlegung hat man sich für den Namen „Spotlight“ entschieden. Das schreibt die ehemalige Aidshilfe in ihrer Mitteilung.
„Unsere Beratungsstelle ist mittlerweile Anlaufstelle für alle Fragen zu sexueller Gesundheit. Durch die Ausweitung der Arbeitsbereiche wie sexuelle Bildung, Beratung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie der Beratung von Menschen in der Sexarbeit, erschien der Vereinsname nicht mehr zeitgemäß“, heißt es seitens Spotlight.
Der frühere Name habe bei Hilfesuchenden häufig für Verwirrung gesorgt.


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„Die Namensänderung war keine leichte Entscheidung. Wir haben bereits vor drei Jahren mit dem Prozess begonnen“, betont Claudia Jancura, Leiterin der Beratungsstelle. Man bleibe nach wie vor die zentrale Anlaufstelle für Fragen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
„Es ist uns wichtig, dass sich HIV-Positive weiterhin gesehen und gehört fühlen, denn viele leiden noch heute unter Ausgrenzung und Diskriminierung. Unsere Arbeit ist also wichtiger denn je“, so Timur Fuhrmann-Piontek, erster Vorsitzender. Man möchte jedoch durch die Namensänderung verdeutlichen, dass der Verein das gesamte Spektrum von Sexualität und Gesundheit bediene.


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Das steckt hinter dem Namen
Der Name „Spotlight“, zu deutsch „Rampenlicht“, mache deutlich, was die Mitarbeitenden tagtäglich mit ihrer Arbeit tun: sich den Themen widmen, über die zu wenig gesprochen werde, die aber dennoch wichtig seien. Dazu gehöre Sexualität, Geschlecht, Gesundheit oder Sexarbeit. Auch in den Einzelgesprächen soll die volle Aufmerksamkeit auf der hilfesuchenden Person liegen.

