Pforzheim-Hohenwart. Der angekündigte Teilrückbau des fast 40 Meter hohen Aussichtsturms Hohe Warte hat am heutigen Montag begonnen. Bereits in den vergangenen Tagen wurden zahlreiche vorbereitende Arbeiten durchgeführt, sodass der eigentliche Rückbau bis auf eine sichere Höhe von 15 Metern nun planmäßig beginnen kann, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit.
Wenn das Wetter mitspiele, sollen die Arbeiten bis Freitag, 5. Dezember, abgeschlossen sein. Unter anderem werde dafür ein Schwerlastkran benötigt, der bereits am vergangenen Freitag gestellt wurde. Auch der Bereich um den Aussichtsturm wurde im Vorfeld gerodet, um dort anschließend Bauteile lagern zu können. Steinfindlinge wurden abgeräumt und in Abstimmung mit dem Forstbetrieb zur späteren Wiederverwendung an eine geeignete Stelle im Wald verbracht. Zudem mussten die beiden Liegebänke im Umfeld vorübergehend entfernt werden. Seit dem heutigen Morgen stehen zudem zwei Hubarbeitsbühnen und ein Bauwagen bereit.


Hohe Warte heiß diskutiert: Wunsch nach Sanierung oder Neubauen
„Oberste Priorität hat für uns die Sicherheit aller - auch mit Blick auf unkalkulierbare Wetterlagen im Winter“, erläutert Baubürgermeister Tobias Volle die Gründe, die zu der Entscheidung für den Teilabbruch geführt haben. Dabei gehe es darum, das Risiko zu minimieren, dass im Falle eines Sturms Teile des Turms versagen könnten – etwa aufgrund von Schädigungen an den Verbundteilen. Im Laufe der Planungen habe sich dabei gezeigt, dass es ausreiche, den Turm auf eine Höhe von rund 15 Metern zurückzubauen.
„Diese Höhe entspricht dem unteren, statisch eigenständigen Segment, das nach dem Rückbau weiterhin standsicher bleibt und keine Gefahr für Besucherinnen und Besucher darstellt. Die getroffene Höhe ist die konstruktiv sinnvolle Grenze“,
- so der Baubürgermeister weiter.
So läuft der Rückbau ab – Schritt für Schritt
Die Arbeiten erfolgen in mehreren klar definierten Etappen. Das Vorgehen ist darauf ausgelegt, ein sicheres Arbeiten in großer Höhe zu ermöglichen. Rückgebaut werden sowohl Teile der Außenkonstruktion als auch die Innenkonstruktion der Spindeltreppe. Zunächst wird das Dach oberhalb des Geländers getrennt und mit dem Schwerlastkran abgehoben. Anschließend kommen die Aussichtsplattform und die ersten drei Meter der Spindeltreppe dran. Der Rückbau der Holzkonstruktion und der Spindeltreppe erfolgen dann im Wechsel, jeweils in Schritten von sechs Metern, bis die Zielhöhe von rund 15 Metern erreicht ist. Die Einzelteile der Spindeltreppe werden dabei herausgezogen. Zum Abschluss wird das Dach wieder auf die verbleibende 15 Meter hohe Turmkonstruktion aufgesetzt, um diese zu schützen.


Nach Anfrage der FDP: Gibt es doch einen Ersatz für die Hohe Warte?
Die abgebauten Holzbauteile werden in unmittelbarer Nähe des Turms gelagert und anschließend weiter untersucht. Von dem Ergebnis dieser Untersuchung wird abhängen, ob und wie die Hohe Warte in ihrer bisherigen Form wieder aufgebaut werden kann oder ob eine andere Bauweise erforderlich wäre. Die Stahlelemente der Treppe werden separat abtransportiert, da vor Ort nicht genug Lagerfläche vorhanden ist. Wenn alle Arbeiten wie geplant durchgeführt werden können, ist der Rückbau am Freitag, 5. Dezember, abgeschlossen. Da jedoch ein Großteil der Arbeiten in großer Höhe stattfindet, kann vor allem starker Wind den Ablauf verzögern. „Die Sicherheit der eingesetzten Kräfte hat oberste Priorität. Deshalb müssen wir das Wetter genau im Blick behalten“, betont Tobias Volle.


"Finger weg von unserem Turm": In Hohenwart regt sich Unmut über Abbau der "Hohen Warte"
Hintergrund
Eine Standsicherheitsprüfung im Juli 2025 hatte gezeigt, dass der Turm massive Schäden an der Holzstruktur aufweist. Laut Gutachten ist die Standsicherheit dadurch stark beeinträchtigt. Die Fachleute stellten fest, dass die Holzkonstruktion des Turms über die Jahre durch Witterungseinflüsse und unzureichende konstruktive Sicherungen dauerhaft durchfeuchtet wurde. Das Gutachten weist darauf hin, dass geschädigte Verbindungen im schlimmsten Fall zu Verformungen und letztlich zum Einsturz des Turms führen können. Um Gefahren gerade mit Blick auf Stürme in Winter zu vermeiden, wurde entschieden, den Turm bis auf eine sichere Höhe von 15 Metern zurückzubauen.


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