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Pforzheim/Wolfsburg. Mit Trauer und Bestürzung reagieren nicht nur SPD-Mitglieder in der Region auf die Nachricht vom plötzlichen und unerwarteten Tod des früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Anton Schaaf, die der SPD-Kreisverband Karlsruhe Land am Mittwoch bekannt gab. Schaaf war dort von 2016 bis 2018 Kreisvorsitzender. Bei der Landtagswahl 2016 hatte er im Wahlkreis Bretten kandidiert, allerdings in Pforzheim gewohnt, denn er war der Ehemann von Pforzheims Sozialbürgermeisterin Monika Müller, mit der er drei gemeinsame Kinder hat. Er wurde 58 Jahre alt.
2018 war seine Frau Beigeordnete für Soziales in Wolfsburg geworden, weshalb er nicht erneut als Kreisvorsitzender kandidierte, sondern mit der Familie nach Niedersachsen umzog. „Toni“, wie er genannt wurde, war 35 Jahre Mitglied in der SPD. Der gelernte Maurer hatte auf dem zweiten Bildungsweg die mittlere Reife nachgeholt und schließlich als Fahrer bei der Müllabfuhr in Mülheim an der Ruhr gearbeitet. Dort war er zuletzt freigestellter Betriebsrat und gehörte von 1999 bis 2002 dem Rat der Stadt an. 2002 wurde Schaaf erstmals in den Bundestag gewählt, 2005 rentenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Seit 2007 gehörte er deren erweitertem Vorstand an. Seinen Bundestagswahlkreis Mülheim-Essen I holte er bis zu seinem Ausscheiden 2013 immer direkt.