
Trauer um Wolfgang Roth: Ehemaliger Pforzheimer Bundestagsabgeordneter gestorben
Pforzheim/Bonn. Der frühere Pforzheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Roth ist gestorben. Das gab der Bundesvorstand der Partei am Montag per Twitter bekannt.
Roth starb im Alter von 80 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. "Er war von den 80er-Jahren bis zum Ende seiner Amtszeit 2006 als Vizepräsident der Europäischen Investmentbank einer unserer profiliertesten Wirtschaftspolitiker", schreibt der Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans auf Twitter. Roth war Vorvorgänger von Katja Mast und Vorgänger von Ute Vogt.
"Wolfgang Roth hat sich um die Menschen, die er politisch vertreten hat und die SPD verdient gemacht. Er war mit voller Leidenschaft bei der Sache. Er hat sich auch nach seiner aktiven Zeit in der Politik immer wieder erkundigt, was in der Region los ist", so die stellvertretende Vorsitzende der SPD Pforzheim Johanna Kirsch und der Vorsitzende der Enzkreis-SPD Paul Renner. Roth lebte seit vielen Jahren in Bonn. Er wurde von der hiesigen SPD für seine großen Verdienste mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.
SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast würdigte Roths frühes, kluges Verständnis, sozialen Zusammenhalt mit wirtschaftspolitischem Sachverstand zu verbinden. "Wolfgang Roth hat die Grundwerte der SPD - Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität - verkörpert und gelebt. Er war immer davon überzeugt, dass wir Arbeit und Soziales weiter stärken müssen und dazu eine starke Wirtschaft brauchen. Sein politischer Auftrag und sein Vermächtnis ist, unser Land jeden Tag ein Stück besser zu machen. Zuletzt durfte ich ihm zu seinem 80. Geburtstag gratulieren", so Mast.
Roth war - wie Mast und die Nachfolgerin Roths im Wahlkreis Pforzheim/Enzkreis Ute Vogt - viele Jahre unter anderem Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Vogt würdigte ihn ebenfalls. "Er war wortgewaltig und durchsetzungsstark, aber auch ein sehr zugewandter und mitfühlender Mensch. Wer ihn überzeugt hatte, konnte sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen", so Vogt, die heute die Menschen aus Stuttgart in Berlin vertritt und viele Jahre Landeschefin der SPD Baden-Württemberg war.
Bernd Kielburger, ehemaliger SPD-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister in Königsbach-Stein, äußerte sich zu Roths Lebenswerk. "Er hat Zeit seines Lebens für die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gekämpft. Das war sein persönliches Credo. Wir hatten bis zuletzt ein persönlich ausgezeichnetes Verhältnis miteinander."
Die menschlichen und politischen Spuren, die Wolfgang Roth in der Region und weit darüber hinaus hinterlasse, würden für immer bleiben. "Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen seinen Angehörigen. Wolfgang Roth hat der SPD gut getan", so Kirsch, Mast, Vogt und Renner.