Pforzheim
Überfall auf Pforzheimer Tankstelle endet vor Jugendschöffengericht mit Bewährung

Pforzheim. Nur wenige Stunden vergingen am Abend des 7. April 2019 von der Idee des damals 18-jährigen Alexander F. mit der Unterstützung seines 19-jährigen Kumpels Eugen W. (Namen von der Redaktion geändert), eine Tankstelle an der Breslauer Straße zu überfallen. Ebenso schnell war an besagtem Abend gegen 21.10 Uhr klar, dass die Kassiererin dem jungen Mann mit der Sturmhaube über dem Gesicht und dem Baseballschläger in der Hand das von ihm geforderte Bargeld nicht geben würde (die PZ berichtete). Entsprechend zügig verlief am Dienstagvormittag auch die Verhandlung wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung vor dem Jugendschöffengericht, die mit einem Schuldspruch auf Bewährung samt Geldauflagen für die beiden geständigen Täter endete.

„Wegen Geldsorgen“, so erzählte der heute 19-jährige Alexander F. dem Gericht unter dem Vorsitz von Richterin Stephanie Gauß, sei er an jenem Aprilabend spontan auf das „Schlimmste“ gekommen, was er je in seinem Leben getan habe. Kurz zuvor hatte er seine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen, lebte bei der alleinerziehenden Mutter und sah laut Jugendgerichtshilfe für seine Zukunft „keine Perspektive“. Danach habe er seinen Freund Eugen W. angestiftet, für ihn bei dem Überfall Schmiere zu stehen. Die Beute wollten sich die beiden Deutschen teilen.

Doch soweit sollte es gar nicht kommen. Denn die Tankstellen-Mitarbeiterin wollte das Geld trotz mehrfacher Aufforderung nicht rausrücken. „Ich habe es als Witz abgetan“, schilderte die 37-Jährige vor Gericht. Erst später sei ihr der Ernst der Lage bewusst geworden, Albträume hätten sie nächtelang verfolgt. Inzwischen, so das Opfer, gehe es ihr aber wieder gut. Die Entschuldigungen der beiden Täter – wobei Alexander F. diese persönlich lange Zeit vor dem Prozess aussprach – nahm sie an.

Auf die Spur war die Polizei den Beiden kurz nach der Tat dank Zeugenhinweisen gekommen. Nachdem Alexander F. bei der ersten Vernehmung noch bestritten hatte, den Überfall begangen zu haben, stellte er sich kurze Zeit später selbst. Seinen Kompagnon wollte er damals zwar nicht verraten, doch Nachrichten auf seinem Handy führten die Ermittler schließlich zu Eugen W..

Während Alexander F. schon die Tat schon vor Monaten zugegeben hatte, holte Eugen W. das bei der Verhandlung nach.

Mehr über das Urteil lesen Sie am Mittwoch, 7. Oktober,. in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.