
Pforzheim. Seit vielen Jahren ist der Pop-Tenor Enzo D’Eugenio weit über die Grenzen Pforzheims bekannt und beliebt. Doch am Samstagabend stellte sich der Italiener einer neuen Herausforderung: Ein Benefizkonzert mit großem Orchester im CongressCentrum Pforzheim (CCP). Unter dem Titel „Klänge für ein besseres Leben“ unterstützt er die gemeinnützige Arbeit der PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“, die vor fast 30 Jahren ins Leben gerufen wurde. Sie konnte seit ihrer Gründung mehr als elf Millionen Euro für gute Zwecke weitergeben.
CCP ausverkauft
D’Eugenio wurde im ausverkauften Großen Saal des CCP musikalisch durch den Musikverein Mühlhausen und das Orchester der Musikschule Pforzheim begleitet. Der bekannte und sehr engagierte Andreas Michel übernahm die musikalische Leitung des anspruchsvollen Abendprogramms. Die rund 50 Instrumentalisten begleiteten aber nicht nur D’Eugenio, sondern auch seine 17-jährige Tochter Esmeralda, die inzwischen eine eigene, sehr erfolgreiche Solo-Karriere verfolgt und in ihrem Song „Show me“ stark an Billie Eilish erinnerte.
Durch den Abend führte charmant und in großer glitzernder Abendgarderobe Hanna Böhm vom gleichnamigen Pforzheimer Tanzstudio.

Ein heimlicher Star des Abends – und beim Schlussapplaus dementsprechend frenetisch gefeiert – war der Pforzheimer Komponist und Arrangeur Benjamin Fischer, der auch selbst am Flügel saß. Der junge Musiker hatte die Mehrzahl der Songs für das Ensemble neu arrangiert und dem Klangkörper und dem Sänger auf den Leib geschrieben. Das vornehmlich aus Blechbläsern und Streichern bestehende Orchester wurde von Michel in musikalische Höhen geführt und konnte auch hohe Ansprüche übertreffen. Swingender Bigband-Sound, wuchtiges Filmorchester, süditalienischer Liebesklang: Michel und das große Ensemble ließen keine Wünsche offen. Selten bekommt man ein solch brillantes Laien-Ensemble im Enzkreis zu hören. Die mehr als 20 von Enzo D’Eugenio ausgewählten eigenen und gecoverten Lieder entführten das Publikum in einen Italienurlaub der Sonderklasse. Der Künstler verlegte buchstäblich San Remo an die Enz: „L’Italiano“, „O Sole Mio“, „Caffe“ – die Zuschauer wurden wie beim großen Musikfestival mitgerissen. Mal Mario Lanza, mal Eros Ramazzotti, mal Umberto Tozzi: D’Eugenio meisterte alle Genres des Programms aufs Trefflichste.

Manche Träne im Auge
Als Überraschungsgast kam der charismatische Bruno Zarrella auf die Bühne und brachte gemeinsam mit D’Eugenio das Publikum mit „Azzurro“ zum Toben. Aber auch leise Musiknummern bewegten viele Zuhörer im Konzertsaal: Bei Josh Grobans Komposition „Caruso“ sah man manche Träne in den Augen.
Das Konzertpublikum war wie auf einer Einladung bei einer italienischen Familie: Kraftvoll sang Enzo D’Eugenios Ehefrau Melina gemeinsam mit ihrem Mann „Besame Mucho“.
D’Eugenio war wegen des riesigen Erfolgs selbst emotional sichtlich bewegt und sagte über dieses Benefizkonzert: „Das Herz hat eine große Kraft. Das wollen wir zusammen feiern. Grazie“. Mit „Funikuli Funikula“ als Zugabe verabschiedeten sich alle Künstler vom jubelnden, stehenden Publikum.