
Pforzheim. War’s das jetzt schon mit der OB-Wahl – und wie wäre das zu bewerten? Realistischerweise gibt es in größeren Städten keine erfolgversprechenden Kandidaturen partei-ferner OB-Bewerber. Das ist eine hinreichende Antwort auf die erste Frage. Ausführlicher lautet sie so: Ein OB-Wahlkampf kostet viel Geld. Er braucht ein Team. Beides ist ohne professionelle Struktur, wie sie Parteien bieten, kaum verfügbar.
Ein Meinungsbeitrag von PZ-Redakteur Marek Klimanski
Ein Wahlkampf benötigt Zeit, um den Bewerber bekannt zu machen. Vor allem einen externen – und in Pforzheim drängte sich niemand auf. Denn vor allem: Ein Wahlkampf braucht Kandidaten. Einen solchen hatte die AfD nicht, und den hat nun auch Rot-Grün nicht, zudem fehlt hier jeglicher Rückenwind aus der Bundestagswahl. Ergo: Mit dem Verzicht von AfD, SPD und Grünen steigt Peter Bochs Chance auf die Wiederwahl von zuletzt wohl ohnehin schon 70 auf gut über 90 Prozent.


Rambozambo bei Pforzheimer CDU: Zwist um Wahlerfolg von Gunther Krichbaum
Und zur Bewertung: Eine Wahl, auch eine Wiederwahl, sollte natürlich mehr sein als eine Akklamation nach einem Sololauf. Der wäre aber ja nicht Boch anzukreiden. Er hat im Grundsatz seine Sache ordentlich gemacht, die Stadtgesellschaft nicht gespalten, den Stadtsäckel nicht geleert und seinen unmittelbaren Zugriff darauf sogar abgegeben. Bäder und Kitas sind aufgegleist, Boch selbst gilt einer Mehrheit als zugewandt und vorzeigbar. Das reicht, um in Zeiten der Ungewissheit in Kontinuität einen Wert an sich zu sehen. Für Hinweise, wo es eine Schippe draufzulegen gilt, ist ein OB-Wahlkampf auch als Solo nicht der schlechteste Zeitpunkt.