
„Unverschämtheit“ – WiP-Stadtrat Christof Weisenbacher kritisiert Umgang mit Radfahrern
Pforzheim. In einem offenen Brief an die Leitende Oberstaatsanwältin Sabine Mayländer und Polizeipräsidentin Caren Denner weist Stadtrat Christof Weisenbacher (WiP) anhand eines konkreten und dokumentierten Falles auf die Gefährdungssituationen von Fahrradfahrern bei Überholvorgängen mit minimalem Abstand durch Autofahrer und die Nicht-Ahndung durch Polizei und Staatsanwaltschaft. In dem konkreten Fall habe ein Stadtbusfahrer einen Fahrradfahrer auf der Straße zwischen Pforzheim und Pforzheim-Huchenfeld in der Kurve bei durchgezogener Linie und Gegenverkehr mit minimalem Abstand überholt.
„Der komplette Vorgang wurde auf Video aufgezeichnet. Nur nach mehrmaligem Nachdruck bei der Polizei hat diese den Vorgang überhaupt als Anzeige der Straßenverkehrsgefährdung durch den Busfahrer angenommen, und geschehen ist nichts“, schreibt Weisenbacher. Das Verfahren sei von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Das Schreiben der Staatsanwaltschaft, in welchem der Fahrradfahrer als Verkehrshindernis bezeichnet werde, sei allerdings eine „Unverschämtheit“.
„Offensichtlich müssen sich Fahrradfahrer in Pforzheim noch dafür entschuldigen, wenn sie legal die Straße benutzen. Ansonsten sind sie Freiwild für die Kfz-Fahrer, denn Polizei und Staatsanwaltschaft sind wohl an ihrer Verkehrssicherheit nicht interessiert, wenn solche Fälle keine Konsequenzen für die Menschen hinter der Windschutzscheibe haben“, so der Stadtrat. „Deshalb habe ich mich entschlossen, diesen offenen Brief zu schreiben“, schreibt Weisenbacher.