Weil er offenbar einen Döner nicht teilen wollte, ist ein 43-Jähriger im September 2020 im Schloßpark von einem anderen Mann mit einem Messer niedergestochen worden.
Pforzheim
Versuchter Mord wegen eines Döners? 55-Jähriger nach Messerattacke im Schloßpark vor Gericht

Pforzheim/Karlsruhe. Die Tatvorwürfe gegen einen 55-jährigen Deutschen, geboren in Kasachstan, wiegen schwer. Am 30. September 2020 soll er gegen 14.25 Uhr im Schloßpark einen 43-Jährigen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben. Deshalb muss sich der Angeklagte seit Dienstag vor der Schwurgerichtskammer am Karlsruher Landgericht wegen versuchten Mordes verantworten.

Laut einem Arztvermerk sei es ein Wunder gewesen, dass das Opfer das Krankenhaus noch lebend erreicht habe. Beim Messerangriff wurde die Brust- und Bauchhöhle geöffnet, wodurch sich 2,5 Liter Blut im Körperinneren verteilten. Im Vorfeld soll der Angeklagte die Tat eingeräumt haben, doch zu Prozessbeginn schwieg er.

"Du bist hier nicht mehr der Chef der Russen, sondern ein Nichts", zitierte Oberstaatsanwalt Harald Lustig in seiner Anklageschrift die Worte, die das Opfer gegenüber dem Angeklagten am Tag der Tat gesagt haben soll.

Zeuge bringt Licht ins Dunkel

Doch der 43-Jährige mit osteuropäischen Hintergrund erklärte nicht nur, dass er so etwas nie gesagt habe, sondern auch, dass der Angeklagte gar nicht im Park gewesen sei.

Später brachte ein 42-Jähriger Licht ins Dunkel. Er schilderte, dass er den 55-Jährigen mit einem Messer voller Blut gesehen habe. Dieser habe ihm verdeutlicht, er solle davon nichts der Polizei erzählen. Weiter offenbarte er, dass es in der Gruppe kurz vor der Tat Streit um einen Döner gab, da dieser nicht geteilt wurde.

Mehr über den Prozess wegen versuchten Mordes lesen Sie am Mittwoch, 17. März, in der "Pforzheimer Zeitung" oder im E-Paper auf PZ-news.