
- Stefan Meister
Karlsruhe. Das Rätsel um den getöteten Pforzheimer Schmuckhändler geht weiter. Sowohl das mögliche Motiv des 37-jährigen Angeklagten aus dem Landkreis Calw als auch die Todesursache sind weiterhin unklar. Dafür ist ein anonymes Schreiben mit Beschuldigen aufgetaucht, in dem ein verschwundener Promi-Wirt eine Rolle spielt
Sowohl das mögliche Motiv des 37-jährigen Angeklagten aus dem Landkreis Calw als auch die Todesursache des Pforzheimer Schmuckhändlers sind auch am 18. Verhandlungstag weiter unklar. Insbesondere das Thema der Ringkollektionen erweist sich bisher als komplex.
Bereits mehrfach wurden Zeugen zu diesem Sachverhalt gehört und dutzende von Ringen in Augenschein genommen. „Der Komplex der Ringe hat sich bisher als sehr unübersichtlich erwiesen“, ließ der Vorsitzende Richter Alexander Lautz gestern vor der Schurgerichtskammer am Karlsruher Landgericht wissen. Der Angeklagte hatte immer wieder behauptet, dass der getötete Schmuckhändler dessen Kollektion anderen Händlern angeboten habe. Hierbei hatte der 37-Jährige am dritten Verhandlungstag angegeben, dass er keinen Groll gegen den Schmuckhändler hatte und für beide eine faire Lösung wollte.
Im Verlaufe des Prozesses konnte der Sachverhalt bisher nicht bestätigt werden, dass das Opfer die Kollektion des Beschuldigten angeboten habe. Zuletzt schloss dies ein Hamburger Juwelier vehement aus. Am Mittwoch entgegnete die Ehefrau des Getöteten, dass die Kollektion bereits deutlich früher fertig war und es sich nicht um die des Angeklagten handle.
Zudem berichtete ein Beamter gestern von einem anonymen Brief im Briefkasten der Geschäftsräume des Beschuldigten. In diesem wird eine Person bezichtigt, nicht nur mit dem Tod des Schmuckhändlers etwas zu tun zu haben, sondern auch mit dem Verschwinden eines Düsseldorfer Promi-Wirts. Dieser ist seit Juli 2017 spurlos verschwunden. Allerdings erklärte der Beamte, dass es keinerlei Spuren nach Pforzheim gebe und die im Brief bezichtigte Person ein Alibi hat.
Mehr über den Prozesstag lesen Sie am Donnerstag, 16. Juli, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.