Drei PZ-Redakteure erzählen, wie sie zur Kirche stehen.
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Politik
Gemeinschaft oder Austritt? So stehen drei PZ-Redakteure zur Kirche

Es gibt immer weniger Katholiken und Protestanten in Deutschland. Mehr Menschen entscheiden sich, aus der Kirche auszutreten - oder werden gar nicht erst Teil von ihr. Und das unabhängig vom Glauben. Drei PZ-Redakteure erzählen, warum sie Mitglied in einer Gemeinde sind - oder eben nicht.

PZ-Redakteurin Petra Joos: Bekenntnis zur Gemeinschaft

"Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs, das immer noch rückwärtsgewandte Denken in der katholischen Kirche: Ja, auch ich habe schon ernsthaft über einen Austritt nachgedacht. Mich dann aber dagegen entschieden. Nicht nur, weil die Hoffnung auf Reformen zuletzt stirbt, sondern weil ich an Gott glaube. Sein Sohn Jesus hat die Kirche gegründet als Gemeinschaft der Gläubigen, die christliche Werte vertritt und lebt. Sicher, das kann man auch ohne Mitgliedschaft. Aber wenn alle austreten, dann gibt es keine Gemeinschaft mehr. Und auch sie ist ein christlicher Wert."

PZ-Redakteur Lothar Neff: „Weiß, dass Jesus lebt!“

"Warum ich aus der Kirche austreten will?, fragte mich die Standesbeamtin im Pforzheimer Rathaus, als ich dort vor einigen Jahren meinen Kirchenaustritt beantragen wollte. ,Weil ich gläubig geworden bin', sagte ich damals zur Begründung. Ich bin zwar katholisch getauft und erzogen worden, hatte aber im Lauf der Jahre den Bezug zu meiner Kirche verloren. Doch ich weiß, dass mein Erlöser lebt! Deshalb habe ich mich als Erwachsener erneut taufen lassen. Durch meine Mitgliedschaft in einer evangelischen Freikirche – der Christus Gemeinde Pforzheim – habe ich dieses Bekenntnis zu Jesus formal bekräftigt."

PZ-Redakteurin Catherina Arndt: Nutzen nie erkannt 

"Ich bin wohl das, was man eine waschechte Heidin nennt: Ich bin nicht getauft, nicht konfirmiert, bin nie Mitglied einer Kirche gewesen. Ich wollte im Religionsunterricht keine Kirchenlieder singen, als Kind mit meinen Freundinnen keine Blockflötenstunden in der Kirche nehmen, auch nicht auf die Jugendfreizeit der evangelischen Gemeinde fahren. Ich habe einfach nie an Gott geglaubt. Vielen mag die Kirche etwas geben – ich habe dieses etwas für mich aber nie gefunden."

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