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Auf reges Interesse stieß der wiederentdeckte Stummfilm „Das Kalte Herz“ von 1933 bei den Filmtagen im Schloss Neuenbürg. Entdecker Raff Fluri gibt Einblicke in die Entstehung.  Foto: Molnar 

1930er-Jahre-Stummfilm lockt 60 Besucher ins Schloss Neuenbürg

Neuenbürg. Es ist zur Tradition geworden, dass am zweiten der drei Filmtage im Schloss Neuenbürg ein Filmschaffender mit seinem Werk präsent ist. Bei der 17. Veranstaltung des Förderkreises zum Thema „Herz-Spuren“ führte der Schweizer Raff Fluri in den Märchen-Stummfilm „Das Kalte Herz“ ein, den der 38-Jährige entdeckte, restaurierte und fertigstellte. 2016 kam der Schwarzweißfilm von 1933 nach 83 Jahren erstmals auf die Leinwand (die PZ berichtete). Zum Schloss Neuenbürg passte der vertonte Streifen, bildet die begehbare Theaterinstallation zu Wilhelm Hauffs Märchen doch seit 2001 das Herzstück des Museums.

„Hier gehört es her, das ‚Kalte Herz‘“, sagte Raff Fluri vor rund 60 Besuchern. Er erzählte von den Regisseuren Franz Schnyder, der mit Heimatfilmen bekannt wurde, und Karl Ulrich Schnabel, der aus einer Musikerfamilie stammte. Was bislang keiner wusste: Als junge Kerle starteten sie 1931 mit bescheidenen Mitteln ein Filmprojekt in Berlin – dort, wo die großen UFA-Filme entstanden. „Das war keine große Studioproduktion, sondern ein Independent-Film im wahrsten Sinne“, erklärte Fluri, was ihn daran faszinierte. Schnyder übernahm die Hauptrolle des Peter Munk, der Bruder des Regisseurs – Hollywoodschauspieler Stefan Schnabel – den als Riese dargestellten Holländer-Michel. Und als arme Köhlermutter ist die Argentinierin Joana Sujo zu sehen.

Fragen an den Filmretter

Zu Musik von Schnabel-Kenner Robert Israel flimmerten beschwingte, bedrohliche und dramatische Wirtshaus- und Waldszenen mit Texttafeln über die Leinwand. Nach der Filmvorführung stellten die Besucher ihre Fragen – wo Fluri den Film gefunden, was er daran geändert hätte und warum dieser damals nicht fertiggestellt werden konnte.

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