
Pforzheim/Enzkreis. Muss man sich schon wieder Sorgen machen? Mit 13 neuen bestätigten Infektionen in Pforzheim und 16 neuen Corona-Fällen im Enzkreis steigt die Zahl der Infizierten im Bereich des Gesundheitsamts Enzkreis/Pforzheim wieder deutlicher an. Immerhin: 7 Personen in Pforzheim und 9 im Enzkreis gelten als genesen. Die gute Nachricht: Es gibt keinen weiteren Todesfall.
Corona-Hochburg im Enzkreis ist Neuenbürg
Von den 373 Corona-Infizierten in Pforzheim sind nach Abzug der inzwischen Genesenen nur noch 155 auf der Liste der aktuell Infizierten, was einer Genesenenquote von 56,6 Prozent entspricht. Diese Quote hat sich nun der lange Zeit deutlich höheren Enzkreis-Quote von aktuell 57,1 Prozent angepasst. Landesweit sind die Genesungsquoten jedoch deutlich höher. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe liegt die Quote bei 83,4 Prozent (1159 Genesene, 1390 Infizierte, 85 Todesfälle).
Corona-Hochburg im Enzkreis ist nicht nur von den absoluten Zahlen her die Stadt Neuenbürg. Die 98 Corona-Fälle, viele davon entfallen auf Mitarbeiter des Birkenfelder Schlachtbetriebs Müller Fleisch. Erschreckend wird die Zahl, wenn man sie auf 1000 Einwohner umrecht. In Neuenbürg gibt es 11,9 Corona-Fälle auf 1000 Einwohner. In Pforzheim sind es mit 373 Fällen nur 3,0 Infizierte pro 1000 Bürger. Mühlacker hat im Enzkreis die zweitmeisten Corona-Fälle, das sind bei über 26.000 Einwohnern jedoch nur 2,3 Infektionen pro 1000 Menschen.

Neun Kommunen im Landkreis Karlsruhe ohne bestätigten Corona-Fall
Kürnbach hat es geschafft, als einzige Kommune in der weiteren Region bislang ohne einen bestätigten Corona-Fall in der Liste des zuständigen Gesundheitsamtes aufzutauchen. Inzwischen gibt es noch acht weitere Kommunen im Kreis Karlsruhe, in denen es jetzt nach Abzug der Genesenen und Verstorbenen wieder keinen aktuellen bestätigen Corona-Fall mehr gibt. Dazu zählen Gondelsheim in unmittelbarer Nachbarschaft zum Corona-Hotsport Bretten (270 Infizierte und mindestens 30 Tote allein in einem Altenheim in Bretten-Neibsheim) und Zaisenhausen direkt neben dem Corona-Glücksfall Kürnbach.
In 13 weiteren Gemeinden im Landkreis Karlsruhe gibt es nur noch 1 oder 2 akute und bestätige Corona-Fälle. Das spiegelt sich auch in der Genesungsquote von 83,4 Prozent. Dass man diese Entwicklungen nicht für Pforzheim und den Enzkreis sichtbar machen kann, liegt am Zahlenmaterial des Gesundheitsamtes Enzkreis/Pforzheim, das sich bei den Genesenen und Verstorbenen nicht detailliert auf einzelne Gemeinden aufteilen lässt. So taucht in Kieselbronn seit langem 1 bestätigter Corona-Fall in der Liste auf. Die infizierte Person könnte aber bereits genesen sein. Dann hätte Kieselbronn auch eine "weiße Weste" in der Corona-Bilanh. Wiernsheim hat mit nur 3 Fällen ebenfalls vielleicht keinen einzigen aktuen Corona-Fall mehr zu verbuchen, aber das ist leider nicht aus dem Zahlenmaterial herauslesbar.

Genesungsquote in Baden-Württemberg liegt bei 85,0 Prozent
Am Montag (Stand 16 Uhr) wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg zusammen mit den für Sonntag nachgereichten Daten insgesamt weitere 141 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 33.393 an. Davon sind ungefähr 28.399 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. Die Genesungsquote liegt bei 85,0 Prozent.
Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,21 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Mit dem Beschluss zwischen Bund und Ländern zu Maßnahmen der Eindämmung der COVID-19-Epidemie vom 6. Mai 2020 wurde die 7-Tage-Inzidenz als Messzahl für eine Bewertung des Infektionsgeschehens und entsprechender Kontrollmaßnahmen festgelegt. Sie entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner und liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 7,6. In Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sollen vom jeweils zuständigen Gesundheitsamt, je nach regionaler Lage, in Absprache mit den Landesbehörden entsprechende beschränkende Maßnahmen gegen den schnellen Anstieg der Infektionsrate ergriffen werden.
Durchschnittsalter der Infizierten liegt bei 51 Jahren
Das Durchschnittsalter der Infizierten beträgt 51 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 106 Jahren. Unter den nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) übermittelten COVID-19-Fällen war für 2.333 Personen angegeben, dass sie in medizinischen Einrichtungen gemäß § 23 Abs. 3 IfSG tätig sind. Zu den Einrichtungen zählen z. B. Krankenhäuser, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und Rettungsdienste. Der Anteil der Fälle unter Personal in medizinischen Einrichtungen an allen übermittelten Fällen liegt bei mindestens 7,0 %. Da Angaben zur Tätigkeit bei vielen Fällen noch fehlen, liegt der Anteil möglicherweise auch höher. Die Anzahl der neu übermittelten Fälle ist rückläufig.
Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute zusammen mit den für Sonntag nachgereichten Daten aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Esslingen, Heidenheim, Heilbronn, Lörrach, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Ortenaukreis, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart insgesamt 28 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1570 an. Unter den Verstorbenen waren 901 Männer und 669 Frauen. Das Alter lag zwischen 18 und 106 Jahren. 65 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.
Aufgeführt sind die Todesfälle, die mit und an SARS-CoV-2 verstorben sind. Mit SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund anderer Ursachen verstorben ist, aber auch ein positiver Befund auf SARS-CoV-2 vorlag. An SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund der gemeldeten Krankheit verstorben ist.


Coronavirus: Weiterer Todesfall in Pforzheim


