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Rutesheim. Ein offenbar notorischer Raser flieht vor der Polizei, gefährdet beim Überholen mehrere Autos, düst mit 200 Stundenkilometern im Tiefflug über den Standstreifen der A8 und wird letztlich doch von der Polizei bei der Autobahnausfahrt Rutesheim eingeholt und aus dem Verkehr gezogen. Seinen Führerschein sieht der 53-jährige Mercedes-Fahrer jetzt erst einmal so schnell nicht wieder.
Laut dem Polizeipräsidium Ludwigsburg haben mehrere Verkehrsteilnehmer in den vergangenen Wochen einen silbergrauen Mercedes gemeldet, der wiederholt bei dichtem Verkehr über den Standstreifen gefahren sei. Außerdem habe er am Kreuz Stuttgart beim Vorbeifahren ein Auto gestreift und danach Fahrerflucht begangen. Am Donnerstag wurde ein Videofahrzeug der Verkehrspolizei auf den Fahrer aufmerksam, als er mit 100 Sachen statt dem erlaubten Tempo 50 auf der Mahdentalstraße durch Sindelfingen bretterte.
Beim Blitzer gebremst und dann weiter gerast
Laut Polizeibericht lieferte sich die Polizei dann mit dem Raser eine Verfolgungsjagd, die von Stuttgart über die A8 in Richtung Karlsruhe führte. Dabei wechselte der Mercedes-Fahrer mehrfach die Fahrstreifen, zwang somit andere Verkehrsteilnehmer zum Bremsen und überholte rechts. Nach der Überleitung auf die A8 in Richtung Karlsruhe fuhr er zunächst links und wechselte dann mit etwa Tempo 150 auf den Standstreifen, auf dem er am Parkplatz Sommerhofen vorbeiraste und auf etwa 200 Stundekilometer beschleunigte. Kurioserweise hatte er beim fest installierten Tempo-80-Blitzer auf der A8 im Raum Leonberg seine Geschwindigkeit gedrosselt. Bei der Anschlussstelle Rutesheim konnte die Polizei den Raser schließlich einholen und aus dem Verkehr ziehen.
Dem 53-Jährigen wurde der Führerschein unmittelbar vor Ort abgenommen. Er wird wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und einem verbotenen Autorennen angezeigt.
Autofahrer, die in den vergangenen Wochen ähnliche Beobachtungen gemacht haben oder durch das oben beschriebene Fahrverhalten behindert oder gar gefährdet wurden, sollen sich unter Telefon (0711) 6869-0 bei der Verkehrspolizeidirektion melden.