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Neuenbürg-Arnbach. „Ich war in meinem ganzen Leben noch keinen Tag unzufrieden.“ Das sagte Werner Fischer, der im Alter von 94 Jahren am 16. Juli verstorben ist. Geboren wurde er am 4. Juli 1926 in Plauen im Vogtland, dort erlernte er den Beruf des Bankkaufmannes. „Obwohl ich nicht besonders gut rechnen konnte, aber reden“, erinnerte er sich später fröhlich. Das half auf der Karriereleiter; zuletzt war er Filialleiter der BW-Bank in Pforzheim. Aber Fischer hatte noch viele andere Interessen.
1953 hatte er seine Heimat verlassen und war „in den Westen gemacht“, wie es damals so schön hieß. Es zog ihn nach Arnbach, wo er schon 1945 kurz gewesen war und wo Verwandte lebten. Dort lernte er auch seine spätere Frau Ruth kennen, mit der er zwei Kinder hatte.
Schon zwei Jahre später begann er für Zeitungen zu schreiben, natürlich auch für die PZ, und bisweilen mit „spitzer Feder“. Es entging ihm wenig, was sich im Dorf und in Neuenbürg ereignete. Mit spitzer Feder zeichnete er auch gern. Es konnte vorkommen, dass er mitten in einem Gespräch sein Gegenüber auf einem Blatt Papier oder einer Serviette konterfeite. Außerdem malte er gern und musizierte, auch das Reisen gehörte zu seinen Hobbys. Als seine Frau schwer erkrankte, pflegte er sie jahrelang. Nach ihrem Tod nahm er seine speziellen Reisen wieder auf. Seine gesundheitlichen Probleme versuchte er zu ignorieren. Nur wenige Tage nach seinem 94. Geburtstag starb er nun. Arnbach ist um ein Original ärmer.
Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 29. Juli, um 14.30 Uhr, auf dem Arnbacher Friedhof statt.