AfD-Kreisrat Thomas Fink spricht von einem verzerrten Bild von seiner Partei in der Öffentlichkeit. Foto: Fink
Christoph Wichardt. Privat
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AfD-Wahlverluste im Enzkreis stoßen bitter auf

Enzkreis. Dem Ergebnis der eigenen Partei etwas Positives abzugewinnen, darum sind die AfD-Kreisräte Christoph Wichardt und Thomas Fink bemüht. So spricht Wichardt von der großen Freude, dass die beiden Kandidaten, Bernd Gögel und Bernd Grimmer in ihren Wahlkreisen Enz und Pforzheim über dem Landesschnitt der Partei liegen. Fink stellt die konservativen, bürgerlichen Positionen beider Kandidaten heraus, mit denen sie seiner Meinung nach überzeugen konnten.

Doch zufrieden mit dem Parteiergebnis auf Landesebene sind beide nicht. „Wir haben unser Ziel verfehlt, drittstärkste Kraft im Landtag zu bleiben“, sagt Fink. Und Wichardt, Ersatzkandidat von Gögel, bezeichnet die Stimmverluste seiner Partei als bitter.

Es sei wegen der Pandemie kompliziert gewesen, im Wahlkampf Parteiziele dem Bürger nahezubringen, sagt der Vorsitzende der AfD-Kreistagsfraktion: „Online-Formate machen es schwer, den Wähler zu erreichen. Und an unseren Infoständen vor Ort erlebten wir starken Widerstand und scharfe Angriffe.“ Auch die Meldungen über die Beobachtung durch den Verfassungsschutz könnten laut Wichardt Wähler abgeschreckt haben. Das verzerrte Bild von der Partei in der Öffentlichkeit sieht Fink als Grund für den geringeren Zuspruch der Wähler. Er nennt Beispiele aus dem Wahlkampf, bei dem andere Kandidaten im Wahlkreis die AfD an den rechten Rand gestellt und als Demokratiezersetzer bezeichnet hätten. „Bei solchen Schmutzkampagnen bleibt immer etwas hängen. Da könnten wir rosa Häschen verschenken und würden nicht mehr Wähler gewinnen“, sagt Fink. Immer wieder sei der Illinger an Infoständen mit den völkischen Positionen eines Björn Höcke konfrontiert worden, die aber laut Fink in der AfD Baden-Württemberg keine Rolle spielen würden. Ob sich die Kandidaten im Land davon nicht einfach klarer distanzieren müssten? Das bezeichnet Fink als schwierig.