
- Gerd Biesinger
Neuenbürg-Arnbach. Es ist eine Seltenheit, wenn es Ehepaaren vergönnt ist, 65 Jahre lang gemeinsam durchs Leben zu gehen. Wenn man dann auch noch in einem bewundernswert guten Gesundheitszustand auf die vergangene Zeit zurückblicken darf, ist dies ein Aspekt, der von großer Dankbarkeit geprägt ist.
Im Neuenbürger Stadtteil Arnbach spürt man förmlich diese Zufriedenheit und Dankbarkeit, wo die Eheleute Heinz und Linda Böer an diesem Mittwoch das Fest der „eisernen Hochzeit“ begehen dürfen.
Insbesondere der 91-jährige Heinz Böer sprüht förmlich, wenn er seine Gedanken auf das bislang gemeinsam Erlebte zurückschweifen lässt. Beide fanden nach dem Krieg als Vertriebene 1947, beziehungsweise 1955 in Neuenbürg eine neue Heimat.
„Gefunkt“ hat es zwischen ihm und der 88-Jährigen dann beim Fasching im ehemaligen Gasthaus „Zur Eintracht“. Bei Heinz Böer war es Liebe auf den ersten Blick: „Ich habe sie zum Tanz aufgefordert und sie bis heute nicht mehr losgelassen“, schmunzelt der Jubilar.
Im Jahr 1956 gaben sich die beiden in der evangelischen Stadtkirche das Ja-Wort und ein Jahr später wurde Sohn Detlef geboren. Der Beginn der Achtzigerjahre stand bei der Familie dann ganz im Zeichen eines Eigenheim-Neubaus in Arnbach, wo das Jubiläums-Ehepaar bis zum heutigen Tag noch selbstständig den eigenen Garten auf Vordermann hält.
Als den beiden 1997 auch noch die Zwillings-Enkelkinder Karolin und Matthias geschenkt wurden, war das Familienglück perfekt.
Für Heinz Böer war der Fußball stets ein großes Hobby. Über viele Jahrzehnte hinweg, bis zu seiner Auflösung vor ein paar Jahren, galt seine Zuneigung stets dem Fußballverein Neuenbürg. Ob als aktiver Spieler, Jugendleiter oder in fast sämtlichen Ämtern innerhalb der Vorstandschaft, das „Breite Tal“, die damalige Spielstätte, war stets ein Ort, wo er sich wohl- und heimisch fühlte.
Den derzeit guten Gesundheitszustand möglichst noch einige Jahre genießen zu können, das ist der große Wunsch von Heinz und Linda Böer.