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Calw. Was als ein virtueller Flirt begann, hat für eine Frau aus dem Landkreis Calw mit einem bösen Erwachen und dem Verlust von einem hohen dreistelligen Eurobetrag geendet.
Der spätere Täter nahm Kontakt zu der Mittfünfzigerin über eine Social-Media-Plattform auf und erschlich sich durch geschickte Kommunikation über mehrere Wochen hinweg das Vertrauen der Frau, so die Polizei. Um eine gewisse Dynamik in die Konversation zu bringen, dramatisierte der angeblich gläubige Christ und Mitarbeiter der UNO und berichtete von "Schicksalsschlägen" bei welchen er Frau und Kind verloren hätte.
Später berichtete er über einen Goldfund und bat die Angeschriebene diesen in einem Paket zu ihr senden zu dürfen. Die Frau willigte ein. Kurz darauf meldete sich eine Speditionsfirma bei der Mittfünfzigerin und forderte Transportkosten im hohen dreistelligen Bereich, welche sie auch letztlich bezahlte. Als im Nachgang weitere Geldforderungen für angebliche Zollgebühren eingingen, erstattete die Frau Strafanzeige bei der Polizei.


Dem Charme eines Love-Scammers erlegen: Frau stellt Kriminellen ihr Konto zur Verfügung
Hinweise der Polizei:
Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten - das so genannte Love- oder Romance-Scamming fängt harmlos an. Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook nach Opfern und durchforsten dort die Mitgliederlisten. Eine kurze Online-Einladung zum Chat dient vielen als Erstkontakt.
Um sich beim potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich Romance-Scammer ungewöhnliche Lebensgeschichten zu - und sie hinterlassen immer einen seriösen Eindruck.


Gewinnspiel-Falle: Falscher Instagram-Account gab sich als Pforzheimer Eigenbetrieb aus
Scamm-Männer geben sich als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, als Tierärzte, Computerspezialisten und US-Soldaten aus. Auf den Fotos des Scammer-Profils bekommen weibliche Opfer eine attraktive weiße Person präsentiert - die Bilder sind allerdings gestohlen. Und auch wenn der Scammer vorgibt, in Amerika oder im europäischen Ausland zu leben, so sitzt er wahrscheinlich in Westafrika. Davon merken die Opfer allerdings nichts, denn diese Chat-Bekanntschaften sprechen perfekt Englisch oder benutzen kostspielige Übersetzungstools für ihre Mails.
Ausführliche Präventionstipps der Polizei finden Sie hier.