
- Stefan Meister
Schömberg. Aus dem Schömberger Wald frisch auf den Teller serviert: Die Pilzexkursion mit Heidemarie Siebler versetzte die gut 20 Interessierten ins Staunen und brachte am Ende volle Körbe. „Pilze sammeln bereitet Spaß“, schmunzelte Siebler zu Beginn. Die positive Stimmung von Siebler schwappte schnell auf die „Pilz-Anfänger“ über. Dennoch warnte Siebler, dass ein gewisses Wissen vorhanden sein muss, da sich in der Pilzsammlung durchaus böse Überraschungen befinden können.
Derzeit attestiert sie bestes Pilzwetter, da Regen und erhöhte Temperaturen zusammentreffen. „Dies sorgt für eine Pilzschwemme“, so Siebler. Besonders für die begehrten Steinpilze sei es ein Eldorado. Doch bevor es für die „Pilz-Jäger“ in den Wald ging, erfolgten theoretische Erläuterungen. Dabei verdeutlichte sie, dass Pilz und Baum eine Symbiose bilden und den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens erfüllen. Nach und nach präsentierte Siebler unterschiedliche Pilze und klärte über deren Eigenschaften auf. So erweist sich beispielsweise der rötliche Gallerttrichter als elastisch und kann vor allem in Salaten oder eingelegt in Essig verwendet werden. Die Espenrotkappe zählt Siebler zu den besten Speisepilzarten, empfiehlt allerdings eine ausreichende Garzeit. Alle Raufußröhrlinge sind essbar, unterscheiden sich jedoch im Geschmack. Dem Sandröhrling misst sie einen ähnlichen Geschmack, wie den Morcheln zu. Herbstlorcheln eignen sich lediglich bei Mischgerichten.
Siebler präferiert Kiefernwälder, da dort geschmacklich die besten Pilze vorkommen. Von Pilzen, die bereits sichtlich gealtert sind, rät sie ab. Denn die Eiweißzersetzung bringt eine Fäulnis des Pilzes einher. Weist er Dellen auf, sollte der Pilz im Wald belassen werden. Allgemein hält sie ein Übersammeln für falsch, da dies dem Ökosystem schadet. Weiter machte Siebler darauf aufmerksam, dass zum Sammeln die Verarbeitung zählt. Diese muss laut der Pilzsachverständigen sofort zuhause erfolgen. Statt Waschen gilt ein Auspinseln der Pilze. Vor dem Verzehr müssen die Pilze 15 Minuten lang gebraten werden. Nach der Theorie folgte die Praxis und die gut 20 Teilnehmer setzten das Gelernte in die Tat um.